Bereits seit Ende vergangenen Jahres bekommt man in Apotheken immer öfter zu hören "Tut mir leid, aber dieses Medikament ist derzeit weder vorrätig noch lieferbar." Aktuell sind rund 600 Medikamente nicht verfügbar. Ein Grund dafür ist, dass die meisten Arzneimittelhändler aus Kostengründen nicht mehr in Europa, sondern fast nur noch in Asien produzieren.
Jetzt sind auch Antibiotikasäfte für Kinder nicht verfügbar und werden im März auch nicht mehr geliefert. "Das führt dazu, dass Kinder zur Infusion in Spitäler gebracht werden müssen. Jetzt ist ein Ausmaß an Unzufriedenheit erreicht", sagt Apothekerkammer-Chefin Ulrike Mursch-Edlmayr im Ö1-Mittagsjournal".
Wiens Patientenombudsmann Franz Bittner platzt nun der Kragen. Via Twitter fordert er den zuständigen Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) freundlich aber bestimmt dazu auf, den Hintern hochzubekommen:
Rauch hatte bereits Mitte Jänner angekündigt, die Wirkstoffverschreibung voranzutreiben, um so dem Medikamentemangel entgegenzuwirken. Das passte aber der Ärztekammer, in der auch der Patientenombudsmann angesiedelt ist, gar nicht. Sie ortete eine mögliche Gefährdung der Patientensicherheit und sprach sich vehement und mehrmals gegen die Maßnahme aus.