Niederösterreich

Alles finster! So rüstet sich ganzes Land für Blackout

Wie ernst es ums Thema Blackout steht, untermauerte am Mittwoch ein Blackout-Gipfel mit Polizei, Heer, Rettung, Feuerwehr in St. Pölten.

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Notstrom-Aggregat der Feuerwehr St. Pölten-Stadt
Notstrom-Aggregat der Feuerwehr St. Pölten-Stadt
privat/Heute

Der jüngste Vorfall im Happelstadion macht es deutlich: Ein großer Blackout wird in Österreich kommen, die Frage ist nicht ob, sondern nur wann.

Heer, Polizei, Feuerwehr, Rettung

Daher luden gestern Landesvize Stephan Pernkopf (VP), Feuerwehrchef Didi Fahrafellner, Polizei-Chef Franz Popp, Rot-Kreuz-NÖ-Chef Josef Schmoll, Militärkommandant Martin Jawurek, Zivilschutzverband und andere zum Blackout-Gipfel in St. Pölten ein.

„Wir bereiten uns optimal vor und hoffen, dass der Fall nie eintritt. Es ist wie beim Hochwasser, man weiß es zwei Wochen vorher nicht und dann kommt es mit voller Wucht“, meinte Stephan Pernkopf. Warum es demnächst zu einem Blackout kommen könnte, kommentiert der Landesvize so: "Das hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. Fakt ist, dass wir immer mehr Energie nutzen."

Gesamtbedarf steigt

Vor 30 Jahren etwa steckte die EDV noch in den Kinderschuhen, Handys waren ein Fremdwort, der Energiebedarf pro Kopf stieg in den letzten 30 Jahren an, die Weltbevölkerung stieg zudem noch stärker an. Während in der EU und USA der Pro-Kopf-Bedarf derzeit eher im Sinken ist, stieg dieser im Nahen Osten, Indien oder China extrem an.

Das investiert Feuerwehr

460 Feuerwehr-Häuser in Niederösterreich werden deshalb jetzt um 10 Millionen Euro mit Notstromgeneratoren ausgestattet. Durch eine gesetzliche Änderung des Wasserwirtschaftfonds können zudem Gemeinden Wasserwerke, Kläranlagen und Co. blackout-sicher machen.

Genehmigungen für private Notstromaggregate fallen künftig weg - sofern das Aggregat von einem befugten Unternehmen installiert wird. Vom Land NÖ wird ein Notstromaggregat übrigens empfohlen, der westliche Nachbar, also Oberösterreich, genauer gesagt der Oberösterreichische Zivilschutzverband empfiehlt indes kein Notstromaggregat für Privathaushalte.

Rotes Kreuz hat energieautarke Stützpunkte

Unterdessen hält der Zivilschutzverband verstärkt Blackout-Kurse ab, die Polizei verfügt in Niederösterreich bereits über 100 energieautarke Dienststellen, das Rote Kreuz hat bereits 38 energieautarke Stützpunkte, davon auch alle Bezirkshauptstädte. Das Heer rüstet sich auch verstärkt für den Blackout-Fall.

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    Herbert Saurugg weiß, was im Blackout-Fall zu tun ist.
    Herbert Saurugg weiß, was im Blackout-Fall zu tun ist.
    istock, Business-Foto-Wien

    Sowohl Landesvize, als auch Feuerwehr, Polizei, Heer, Gemeindebundvertreter appellieren an die Eigenverantwortung der Menschen. Jeder Privathaushalt sollte demnach Wasser und Nahrungs-Vorräte (Nudeln, Reis, etc.) für zwei Wochen daheim haben. Auch eine Taschenlampe, Hygieneartikel, WC-Papier, Medikamente, Kurbelradio oder Batterieradio samt Reservebatterien, gegebenenfalls Baby- oder Tiernahrung, werden empfohlen.

    "Blackout-Papst" Herbert Saurugg sprach erst vor rund sechs Wochen ausführlich mit "Heute" über Blackouts, Vorsorge und verschiedene Szenarien.

    "Großer Blackout kommt demnächst ganz sicher" - Experte Herbert Saurugg