Wien

Alles massiv teurer – Wiener Schüler gehen Müllsammeln

Ein Klassenreise nach Irland soll durch freiwillige Arbeit der Teenager finanziert werden. "Heute" sprach mit dem Klassenvorstand über das Projekt.

In Zeiten der Teuerung können sich nur wenige Eltern in Wien Skikurse oder gar Fernreisen für ihre Kinder leisten. In der Ottakringer Mittelschule "Kopp 2" drohte eine Irland-Reise ins Wasser zu fallen.

"Die Familien bei uns haben nicht so viel Geld, zählen zu den untersten 10 Prozent vom Einkommen. Sie können nicht so einfach 700 Euro zahlen", berichtet Klassenvorstand Wolfgang Irbinger im "Heute"-Talk (Video oben). "Zum Beispiel haben wir sieben Kinder mit Flüchtlingshintergrund in der Klasse, die teilweise mit Booten über das Mittelmeer oder zu Fuß von Afghanistan gekommen sind."

15.000 Euro für Dublin

Das gemeinsame Ziel ist klar definiert: "Als Gruppe wollen wir 15.000 Euro verdienen, um nach Dublin zu fliegen." Diesbezüglich hat der Pädagoge ein Projekt auf die Beine gestellt, das auch einen Lerneffekt mit sich bringen soll. "Es geht prinzipiell darum, dass wir den Kindern beibringen wollen, wenn du etwas willst im Leben, dann musst du dafür auch etwas machen", erklärt er.

Sozialarbeit und Modelabel

Um den Geldbetrag aufzustellen, krempeln die 13- bis 14-Jährigen in Absprache mit den Eltern die Ärmel hoch. Am Wochenende stehen eine Stunde Arbeit im Obdachlosenheim und Müllsammeln (Entlohnung 20 Euro) im Wald am Programm.

Unter Woche richtet sich der volle Fokus auf das eigene Modelabel, das durch Unterstützung der Textilfirma "Austriaprint" gegründet wurde. Dabei drucken die Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer mit einer Textilpresse das Schul-Logo auf Leibchen und Hoodies. "Die T-Shirts kommen sehr gut an. Wir kommen mit der Produktion momentan gar nicht nach", freut sich der Klassenlehrer.