Hohe Lebenshaltungskosten

Alles teurer – wer jetzt 400.000 Euro extra bekommt

Armutsbetroffenen Menschen bleibt zum Einkaufen nur mehr der Sozialmarkt. Jetzt wird die Einrichtung unterstützt: Auch sie leidet unter der Teuerung.

Oberösterreich Heute
Alles teurer – wer jetzt 400.000 Euro extra bekommt
Nicht nur die Kunden der Sozialmärkte sind von der Teuerung massiv betroffen, sondern auch die Sozialmärkte selbst. 
Denise Auer

Derzeit gibt es in Oberösterreich rund 40 Sozialmärkte. Gerade in Zeiten hoher Lebenshaltungskostensind diese Einrichtungen eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene mit sehr geringem Einkommen.

Im Bundesland werden sie direkt von Vereinen wie Soma bzw. Initiativen und Gemeinden betrieben. Darüber hinaus werden noch Tafeln und Spendenaktionen organisiert. Angesichts der gestiegenen Kosten der Sozialmärkte hat die Politik jetzt ein Hilfspaket geschnürt. 

Das Land Oberösterreich greift den betroffenen Institutionen mit einer Summe von 400.000 Euro unter die Arme. Zusätzlich unterstützt die Raiffeisenlandesbank OÖ mit einem Warenpaket beteiligter Unternehmen im Wert von bis zu 400.000 Euro.

Schwere Zeiten

Die Sozialmärkte stehen aktuell vor zahlreichen großen Herausforderungen: So wurde ein Rückgang an Warenspenden festgestellt, verbunden mit höheren Ausgaben für Zukäufe. Außerdem sind die direkten Konkurrenten wie "Too Good to Go" ausgesetzt, die Lebensmittelverschwendung vermeiden wollen. Zusätzliche Belastung: In den Märkten arbeiten jetzt weniger ehrenamtliche Personen.

"Mit unserem Unterstützungspaket wollen wir den Betrieb und das Angebot der Sozialmärkte zusätzlich absichern", erklärt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). "Wir übernehmen Verantwortung für jene Menschen, die in eine finanzielle Notlage geraten sind", so Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).

"Einzelaktionen nach Gutsherrenmanier"

Harsche Kritik auf dieses Hilfspaket folgte prompt: "Damit die oö. Sozialmärkte die gestiegenen Anforderungen – wie den Anstieg der Kunden, der Lebensmittelengpässe oder den gestiegenen Energiekosten – selbstbestimmt bewältigen können, forderten wir eine Sozialmarkt-Million", erklärt SPÖ-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu.

"Diese Ermächtigung hätten sich alle Helfer in den Sozialmärkten, die tagtäglich die Ärmsten im Land unterstützen, verdient. Doch LH Stelzer verweigert das und setzt stattdessen auf Hilfspakete mit Charity-Charakter." Anstatt, wie von der SPÖ gefordert, eine "nachhaltige Basisfinanzierung" zu gewährleisten, müssen die entsprechenden Einrichtungen auch heuer auf "Einzelaktionen nach Gutsherrenmanier" hoffen.

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