Diskussion um Förderung

Sozialmärkte am Limit! Mehr Kunden, weniger Waren

Immer mehr Menschen schlittern in die Armut. Das spüren auch die Betreiber von Sozialmärkten in NÖ. Aber auch diese Einrichtungen haben zu kämpfen.

Tanja Horaczek
Sozialmärkte am Limit! Mehr Kunden, weniger Waren
Die Lebensmittelspenden werden weniger, die Kunden dafür mehr.
soogut

1,5 Millionen Menschen in Österreich sind armutsgefährdet. Laut jüngsten Daten der Statistik Austria sind aktuell 201.000 Menschen besonders stark von Armut betroffen, das sind um 40.000 mehr als noch im Jahr zuvor. Der Ansturm auf Sozialmärkte in NÖ ist daher seit den Teuerungen enorm. Doch auch die Einrichtungen kommen an ihre Grenzen. Grund: Die Lebensmittelausgaben werden weniger, indes die Kunden aber mehr. Dies führt immer wieder zu Engpässen. 

1/5
Gehe zur Galerie
    In diesen soogut-Läden in NÖ erhalten bedürftige Menschen Lebensmittel und andere Dinge.
    In diesen soogut-Läden in NÖ erhalten bedürftige Menschen Lebensmittel und andere Dinge.
    soogtut

    Antrag auf Förderung abgelehnt

    Ein weiterer Stolperstein ist, dass in NÖ eine feste Förderung vom Land fehlt. Einen Antrag dazu lehnten ÖVP und FPÖ im Landtag ab. „Es ist beschämend, dass die Landesregierung nicht in der Lage ist, diese wichtige soziale Infrastruktur vernünftig zu unterstützen“, betont NEOS-Chefin Indra Collini. Und sie setzt zynisch fort: "Denn während die Parteienförderung von 2022 auf 2024 um fast eine Million Euro erhöht wird, gibt es für die Sozialmärkte nur 60.000 Euro und zwei Tonnen Kartoffeln."

    Die Grünen forderten im Landtag eine fixe Förderung. Als Beispiel nannten sie das Land Oberösterreich. "Dort wurde eine dauerhafte Subventionierung dieser Sozialeinrichtungen mit 400.000 Euro pro Jahr eingerichtet", argumentierte die Grünen-Abgeordnete Silvia Moser.  SP-Klubobmann Hannes Weninger unterstützte den Antrag ebenfalls: „Soziale Kälte ist, wenn man nichts gegen die Teuerung tut und die ärmsten der Gesellschaft im Regen stehen lässt.“

    hot
    Akt.