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Vermögen weg – Lotto-Gewinnerin geht wieder in Schule

Callie Rogers war die jüngste Lotto-Millionärin aller Zeiten. Mit nur 16 Jahren knackte sie den Jackpot – von dem Gewinn ist jetzt nichts mehr übrig!

Roman Palman
Eine Frau beim Ausfüllen eines britischen Lottoscheins. Symbolbild
Eine Frau beim Ausfüllen eines britischen Lottoscheins. Symbolbild
Barbara Bentele / dpa / picturedesk.com

Als die Britin vor knapp 20 Jahren von der Glücksfee geküsst wurde, war sie gerade erst einmal 16 Jahre alt. Auf einen Schlag wurde Callie Rogers am 28. Juni 2003 zur jüngsten Lotto-Millionärin ihres Landes. 1,875 Millionen Pfund – rund 2,5 Millionen Euro – gehörten plötzlich ihr alleine. Unglaublich viel Geld für die Verkäuferin, die damals mit einem Stundenlohn von nicht einmal 5 Euro abgespeist worden war.

Mehr Fluch als Segen

Klar, dass die Schlagzeilen nicht lange auf sich warten ließen. Doch die mittlerweile 35 Jahre alte Frau blickt mit einem wehen Auge zurück auf ihren Millionen-Gewinn, betrachtet ihn viel mehr als Fluch als Segen. Denn das ganze Geld ist futsch, Callie Rogers fast pleite.

Die Teenie-Millionärin hat ihren Gewinn rücksichtlos verprasst. Ihr Vermögen ging für Partys, Kleidung, Drogen und Schönheits-OPs drauf – 300.000 Euro verschlangen alleine Designer-Fetzen, eine weiter halbe Million verschenkte sie an Freunde und Familie. Auch Häuser für sich, ihre Eltern und auch die Großeltern waren noch drin.

"Ich war zu jung"

"Ich erinnere mich, dass ich mit Leuten beim Trinken zusammen saß und alle haben meine Kreditkarte genommen, um sich MacBooks zu kaufen", schilderte die Britin laut "Bild" später. "Ich habe Häuser gekauft, als ich nicht die geringste Vorstellung davon hatte, welche Aufgaben damit verbunden sind. Ich wusste weder, wie man eine Rechnung bezahlt, noch was eine Gemeindesteuer ist."

"Ich war zu jung. Über Nacht wurde ich vom sorglosen Kind zum Erwachsenen". Die Einsicht ist jetzt zwar da, kam aber zu spät, ihr Leben geriet völlig aus den Fugen. Callie Rogers stürzte komplett ab, baute unter Kokain-Einfluss sogar einen Unfall.

Neue Ausbildung mit 35

Jetzt bereut die Vierfach-Mama, ihr Geld so verschwendet zu haben. Ihr Sohn kam mit einer starken Behinderung zur Welt, die bestmögliche medizinische Betreuung kann sie sich aber jetzt nicht mehr leisten. 

Um ihre Familie versorgen zu können, sattelt die heute 35-Jährige noch einmal um und drückt jetzt wieder die Schulbank. Sie soll britischen Medien zufolge jetzt eine Ausbildung zur Krankenschwester machen wollen, nachdem sie zuvor als Pflegerin im sozialen Bereich gearbeitet hatte.

Ihr tiefer Fall hat Spuren hinterlassen und auch zu Konsequenzen beim britischen Glücksspiel geführt. Die jüngste Lotto-Gewinnerin sprach sich später vehement dagegen aus, dass Minderjährige beim Lotto mitspielen dürfen. In Folge wurde die Altersgrenze auch auf 18 Jahre angehoben.

Für Callie Rogers nahm die Misere aber dennoch ein Happy End: Auch ohne Geld ist ihr Leben auf Schiene. "Ich könnte nicht glücklicher sein", sagte sie später einmal in einem TV-Interview.

Fatale Fehler-Falle für Neo-Millionäre

Alle Gewinner sollten sich am besten noch vor dem großen Abkassieren gut beraten lassen. Denn landen plötzlich Millionen auf dem Konto, begehen viele Lotto-Gewinner auch kapitale Fehler. Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung enthüllten Experten von zwei der größten Lotto-Gesellschaften Deutschlands, welche fatale Fehler von Neo-Millionären begangen werden und zeigten, wie man sie vermeiden kann: