Tiere

Allianz gegen illegale Wildtierjagd gegründet

Heute Redaktion
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Luchs, Bär, Wolf, Greifvögel – diese geschützten Tiere werden in Österreich regelmäßig illegal getötet. Eine neue Allianz sagt illegaler Wildtierjagd den Kampf an.

Schießen, schaufeln, schweigen – die illegale Wildtierjagd hat in Österreich traurige Tradition. Niederösterreich zum Beispiel, speziell das Weinviertel, gilt als Bermudadreieck für streng geschützte Greifvögel. Und hat es im Jahr 2018 noch drei Wolfsrudel gegeben, war es 2019 nur noch eines. Die Rudel scheinen spurlos zu verschwinden. Der oder die Unbekannte, der einen Wolf im Sellrain erschoss und enthauptet im Wald liegen ließ, ist bis heute nicht ausgeforscht. Die Täter bleiben meist unbekannt, die Straftaten ohne Folgen.

"Illegale Abschüsse, Fallen und Vergiftungen sind eine der Haupttodesursachen für streng geschützte Arten wie Wolf, Bär, Luchs oder diverse Greifvögel."

, informiert WWF-Artenschutz-Experte Christoph Walder.

Als Reaktion auf diese und andere Vorfälle von Wildtierkriminalität in Tirol haben der WWF Österreich, der Tiroler Jägerverband und der Naturschutzbund Österreich nun eine neue Allianz zur Bekämpfung der illegalen Verfolgung von geschützten Wildtieren gegründet.

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Kampf gegen illegale Wildtierjagd

Diese Allianz will sich auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass solche "Straftaten nicht mehr geschehen, sie aufgeklärt und rechtlich geahndet werden", wie die Verbände in einer gemeinsamen Aussendung erklären. Zudem wollen die Verbände ein Signal an Politik und Behörden senden, endlich aktiv gegen Wildtiertötungen vorzugehen.

"Wilderei ist nicht nur eine Straftat, sondern auch aus Naturschutzsicht eine echte Katastrophe"

, so Walder.

Der Erhalt und Aufbau streng geschützter Tierarten wie Wolf, Luchs oder Greifvogel werden durch die illegale Wilderei massiv erschwert. „Unsere Bemühungen, Tirols beeindruckendes Naturerbe zu schützen, werden jedoch durch die Taten Einzelner konterkariert und sind daher auf das Schärfste zu verurteilen", sagt Landesjägermeister Anton Larcher. Dabei ist ihr Erhalt für das gesamte Ökosystem bedeutend. "Insbesondere große Beutegreifer sind immens wichtig für die Gesundheit unserer Ökosysteme", informiert Walder weiter.

Vorfälle bitte melden!

Die Allianz will einerseits die Bevölkerung dafür sensibilisieren, Fälle von Wildtierkriminalität nicht stillschweigend hinzunehmen, sondern zur Anzeige zu bringen.

Vor allem appellieren die Organisationen aber an politische Entscheidungsträger: „Die Allianz von Jägerschaft und Naturschutzorganisationen ist ein Signal an Politik und Behörden. Wir unterbreiten ein Angebot, gemeinsam gegen illegale Wildtiertötungen vorzugehen", schließt Andreas Jedinger, Obmann des Naturschutzbundes Tirol.