Oberösterreich

Alpin-Polizist trug Kind (3) sechs Stunden ins Tal

In Ebensee wurde ein Alpinpolizist zum Helden. Er half am Feuerkogel verirrten Wanderern und trug einen Buben (3) sechs Stunden lang ins Tal.

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Alpinpolizist Martin trug einen dreijährigen Buben vom Feuerkogel ins Tal.
Alpinpolizist Martin trug einen dreijährigen Buben vom Feuerkogel ins Tal.
LPD OÖ

Zusammen mit seinem dreijährigen Sohn sowie seinem Bruder (23) startete ein 32-jähriger Deutscher am Dienstag eine Wanderung im Höllengebirge von der Feuerkogelseilbahn in Ebensee (Bez. Gmunden) mit einer geplanten Nächtigung auf einer Hütte am Berg.

Tags darauf machte sich das Trio dann nach dem Frühstück auf den Weg zurück Richtung Bergstation. Dabei hatte der Vater seinen Sohn in einer Rückentrage und dessen Bruder trug den Rucksack samt Ausrüstung und Schlafsäcken, schreibt die Polizei-Pressestelle in einer Aussendung.

Falsche Abzweigung genommmen

Doch schon wenige Meter nach der Hütte nahm das Unheil seinen Lauf. Die Wanderer erwischten eine falsche Abzweigung, kamen vom markierten Weg ab und stiegen etwa zwei Stunden irrtümlicherweise Richtung Totengraben ab. Auch das Wetter verschlechterte sich zunehmend.

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    Bei äußerst schwierigen Bedingungen gingen die Helfer mit den verirrten Kletterern ins Tal.
    Bei äußerst schwierigen Bedingungen gingen die Helfer mit den verirrten Kletterern ins Tal.
    LPD OÖ

    Trotz dichter Wolken, nasser Felsen und Nieselregen kletterten die beiden Männer mit dem Kind über eine seilversicherte Stelle mehrere Meter senkrecht ab. Solange, bis sie nicht mehr weiter kamen. Der Bruder setzte dann gegen 12.30 Uhr den Notruf ab.

    Rettung per Hubschrauber nicht möglich

    Erst nach mehreren Rückrufen konnte die Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle die Hilfesuchenden an einer anderen Stelle als angegeben, etwa 300 Meter tiefer, lokalisieren. Da sich die Wolken aber immer weiter verdichteten, war eine Rettung per Helikopter unmöglich. 

    Drei Bergretter und ein Alpinpolizist wurden deshalb auf der anderen Seite des Feuerkogels hinaufgeflogen. Bei der folgenden Suche im dichten Nebel konnten die zwei Suchgruppen die Bergsteiger gegen 15 Uhr in einer Seehöhe von etwa 1.450 Meter im Großen Totengraben durch Rufe lokalisieren.

    Danach startete der rund sechsstündige Abstieg. Das Kleinkind wurde von einem Alpinpolizisten getragen, während die Bergrettungsmänner die beiden Brüder sicherten und abseilten. Das Wetter war dermaßen schlecht, dass die Sichtweite zwischenzeitlich gerade einmal zehn Meter betrug. Eine Navigation war laut Polizei nur mittels GPS möglich. 

    Aus diesem Grund wurden weitere Einsatzkräfte der Bergrettung und Alpinpolizei nachalarmiert, die vom Tal aus im Aufstieg einen Wegverlauf durch den Totengraben mit Bohrhaken und Fixseilen versicherten. Gegen 21 Uhr gelang es dann allen Helfern (es standen in Summe 21 Bergretter, fünf Alpinpolizisten und die Flugpolizei Libelle im Einsatz) die verirrten Wanderer sicher und unverletzt ins Tal zu bringen.

    Die letzten Bergretter, die die Seile wieder abbauten und ungesichert wieder abstiegen, kehrten dann gegen 22 Uhr bei völliger Dunkelheit ins Tal zurück.

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      Sabine Hertel, Google Maps, zVg
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