Austria-Torjäger Andi Gruber

"Als Kind Marco Schwarz um eine Sekunde hergebrannt"

Andreas Gruber ist im Austria-Sturm das Um und Auf. "Heute" verrät er, was seine Ski-Vergangenheit mit der aktuellen Topform zu tun hat.

Sebastian Klein
"Als Kind Marco Schwarz um eine Sekunde hergebrannt"
Andreas Gruber im Austria-Trikot (l.) und bei der Ski-Siegerehrung (r.) – im Hintergrund ÖSV-Star Marco Schwarz.
Andreas Gruber im Austria-Trikot (l.) und bei der Ski-Siegerehrung (r.) – im Hintergrund ÖSV-Star Marco Schwarz.

Sieben Saisontore, Führung in der Bundesliga-Schützenliste! Andreas Gruber ist die wichtigste Austria-Waffe im Kampf um die Top 6. "Heute" erklärt er seine Topform.

Luft-Hoheit dank Ski-Vergangenheit

"Es ist eine neue Rolle, ich muss in die Box. Mit ,Fitzi‘ verstehe ich mich blind. Schon im Frühjahr wussten wir drei vorne immer, was passieren wird, wenn einer von uns den Ball hat", sagt Gruber. Das Trio wurde gesprengt. Statt Haris Tabakovic sorgt jetzt der um 20 cm kleinere Linksfuß für Tore.

Warum er trotz 1,74 Metern Größe in der Luft stark ist? "Ich profitiere immer noch vom Skifahren. Ich habe viel in die Sprungkraft investiert und zehre jetzt davon."

"Als Kind Marco Schwarz hergebrannt"
Austria-Torjäger Andi Gruber fuhr Österreichs Ski-Superstar auf der Piste um die Ohren: "Ich war österreichischer Meister im Slalom, habe den Marco Schwarz in meiner Altersgruppe um eine Sekunde hergebrannt. Ich war fast unantastbar." Mit elf Jahren musste er sich entscheiden, wählte den Fußball. "Ich habe auf das frühe Aufstehen gepfiffen."
Gruber war im steirischen Landeskader, galt als Versprechen für eine große Zukunft im ÖSV.

Marco Schwarz ist Österreichs Ski-Topstar.
Marco Schwarz ist Österreichs Ski-Topstar.
Gepa

"Kühbauer wollte mich zu Rapid holen"

Tabakovic traf für die Austria seit Frühjahr 15 Mal. Dann folgte der Schweizer dem Lockruf von Hertha Berlin, hat mit acht Toren und drei Assists in seinen ersten zehn Pflichtspielen beim deutschen Zweitligisten voll eingeschlagen.

Muss die Austria jetzt auch um Torjäger Gruber zittern? "Wenn es so gut läuft, warum was ändern? Wa­rum nicht noch sechs Jahre in Wien spielen?", sagt der 28-Jährige. Der Familienvater fühlt sich in Violett wohl.

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    Dabei hätte er einst sogar beim Rivalen landen können: "Didi Kühbauer wollte mich zu Rapid holen." Kühbauer versuchte später auch als LASK-Trainer, den Abgang zu den "Veilchen" zu verhindern. Aber, so Gruber: "Es ist zu viel passiert. Nach meinem Kreuzbandriss hat man mir von oben keine faire Chance mehr gegeben. Jürgen Werner wusste, was ich mitbringe", zog der Investor und heutige Sportvorstand der Austria die Fäden bei der Verpflichtung im vergangenen Sommer.

    Einzig die MLS könnte Gruber noch reizen. Nicht etwa wegen Superstar Lionel Messi. Gruber scherzt: "Das Golf-Handicap ist bei mir mehr im Kopf als die Torschützenliste. In den USA gibt es super Plätze. Und ich schaue viel NFL und NHL."

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