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Alt-Kanzlerin Bierlein sorgt jetzt daheim für "Ordnu...

Heute Redaktion
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Vom Bundeskanzlermt direkt in die Pension. Alt-Kanzlerin Brigitte Bierlein hat jetzt mehr Zeit für die Dinge, die sie gerne macht. Bei den anderen Mitgliedern der Übergangsregierung geht es nicht so ruhig zu.

Alt-Kanzlerin Brigitte Bierlein ist das einzige Mitglied der Übergangsregierung, das tatsächlich in Pension gegangen ist. Ihre Ministerkollegen sind großteils in die Normalität zurückgekehrt.

Oper, Vernissage, Theater

Wie Brigitte Bierlein der "Presse" verriet, findet sie in ihrer Pension nun endlich mehr Zeit für die Oper, das Theater oder Vernissagen. Seit 1972 war die heute 70-Jährige durchgehend berufstätig. "Irgendwann ist es genug", sagte sie sich nach ihrer Kanzlerschaft also und will jetzt nach der stressigen Zeit "wieder Ordnung in den Alltag daheim bringen."

Auch in Pension, aber eher im Unruhestand befindet sich der ehemalige Justizminister Clemens Jabloner. Der Übergangs-Vizekanzler ist mit seinen 71 Jahren noch als Dozent an der juridischen Fakultät der Uni Wien tätig. Er hält Vorlesungen und betreut Dissertanten. Obendrein leitet er als Geschäftsführer das Hans-Kelsen-Institut. Alles in allem ist er also "schon vollzeitbeschäftigt", meint er.

Neue Jobs und alte Minister

Einen völlig neuen Job hat Ex-Finanzminister Eduard Müller nach seiner Amtszeit angenommen. Er war ursprünglich Sektionschef, mittlerweile leitet er als Vorstand die Finanzmarktaufsicht (FMA). Dies interimistisch, mindestens bis April. Da wird der Posten fix vergeben - die Bundesregierung bestimmt, wer es wird.

Am fließendsten war der Übergang wohl für Alexander Schallenberg. Der Übergangs-Außenminister ist der Einzige, der es auch in die neue Regierung geschafft hat. Der 50-jährige Diplomat wurde unter Türkis-Grün ein zweites Mal angelobt. Einige seiner Kompetenzen (Europa, Kultur und Medien) musste er allerdings abgeben.

Wieder Sektionsschefs

Der Großteil der Ministerinnen und Minister kehrte allerdings in ihre alten Berufe in der Verwaltung zurück. Ex-Frauenministerin Ines Stilling ist wieder Leiterin der Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im Bundeskanzleramt. Übergangs-Verkehrsminister Andreas Reichhardt sitzt auf seinem alten Posten als Sektionschef für Telekommunikation und Post. Auch die ehemaligen Ministerinnen Elisabeth Udolf-Strobl (Wirtschaft) und Maria Patek (Landwirtschaft) sind in ihre alten Sektionsleiterinnen-Posten zurückgekehrt.

Brigitte Zarfl, die das Sozialressort als Ministerin leitete, arbeitet wieder als Leiterin der Präsidialsektion. Ex-Bildungsministerin Iris Rauskala wird im Rahmen ihrer alten Tätigkeit im Bildungsministerium einige Spezialaufgaben bekommen. Der Ex-Verteidigungsminister Thomas Starlinger ist ebenfalls an seinen alten Posten zurückgekehrt. Er wurde als militärischer Adjutant des Bundespräsidenten "herzlich" wieder aufgenommen. Ex-Innenminister Wolfgang Peschorn ist wieder Präsident der Finanzprokuratur.

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