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Am Airport Wien gefasst – Soldat plante Terror-Anschlag

Er gab sich als Asylwerber aus, plante einen Anschlag und wurde in Wien-Schwechat gefasst. Nun beginnt in Frankfurt der Prozess gegen den Ex-Soldaten.

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Der Bundeswehr Soldat Franco A. wollte laut Anklage als syrischer Flüchtling getarnt einen Terroranschlag verüben, um so Ressentiments gegen Muslime zu schüren.
Der Bundeswehr Soldat Franco A. wollte laut Anklage als syrischer Flüchtling getarnt einen Terroranschlag verüben, um so Ressentiments gegen Muslime zu schüren.
Sebastian Gollnow / dpa / picturedesk.com

Weil er sich als syrischer Flüchtling ausgegeben und einen Anschlag geplant haben soll, muss sich ab Donnerstag ein ehemaliger deutscher Bundeswehrsoldat vor dem Oberlandesgericht im deutschen Frankfurt am Main verantworten. Die Anklage wirft Franco A. unter anderem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat "aus einer völkisch-nationalistischen Gesinnung" heraus vor. Zudem soll sich der Rechtsextremist als syrischer Flüchtling ausgegeben haben, um den Tatverdacht bei späteren Ermittlungen auf Asylbewerber in Deutschland zu lenken. Der Fall war 2017 aufgeflogen.

Mit Pistole am Flughafen Wien festgenommen

Mögliche Opfer seines mutmaßlich geplanten Anschlags sollen der damalige Bundesjustizminister und heutige Außenminister Heiko Maas (SPD), die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) oder eine Menschenrechtsaktivistin gewesen sein. Für seinen Plan habe sich A. eine Pistole verschafft, die er im Januar 2017 auf einer Toilette im Flughafen Wien-Schwechat versteckt haben soll.

Zudem soll er Munition und Sprengkörper aus den Beständen der Bundeswehr an sich genommen und weitere unerlaubte Gewehre besessen haben. Darüber hinaus soll sich A. als syrischer Flüchtling ausgegeben haben, um den Tatverdacht bei späteren Ermittlungen auf Asylbewerber in Deutschland zu lenken. Ende 2015 meldete sich Franco A. unter dem Namen David Benjamin bei den deutschen Behörden als Flüchtling aus Syrien. Diese bemerkten nicht, dass der Mann nur gebrochen Arabisch sprach. Als angeblicher Flüchtling durchlief er im Dezember 2016 das Asylverfahren und erlangte den subsidiären Schutzstatus.

Zwölf Verhandlungstage

A. wurde im Februar 2017 bei dem Versuch, die Pistole aus dem Versteck am Flughafen zu entnehmen, festgenommen und einen Tag später wieder freigelassen. Zwischen April und November 2017 befand er sich erneut in Untersuchungshaft. Seitdem ist er auf freiem Fuß. Bis Mitte August sind zwölf Verhandlungstage angesetzt.

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