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Amazon: Erde ausverkauft, wochenlange Lieferzeit

Heute Redaktion
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In der Coronakrise scheint auch der Online-Handelsgigant Amazon an seine Grenzen zu stoßen. Bestimmte Dinge sind gar nicht lieferbar, andere mit Verzögerung.

Wer aktuell den Garten, die Terrasse oder den Balkon bepflanzen will, steht mit leeren Händen da. Bei den heimischen Bau- und Gartenmärkten ist etwa Blumenerde fast vollkommen ausverkauft, und auch die Alternative Amazon hilft nicht weiter. Dort sind für österreichische Kunden nur einige teure Spezial-Erden zu haben, normale Erde nicht.

Ähnlich sieht es bei anderen Produkten vor allem im Hygienebereich aus: Schutzmasken und Desinfekionsmittel scheinen derzeit gefragter als Gold zu sein. Erhältlich sind zwar Dinge wie Haarschneidemaschinen, sie verfügen teils aber über immens lange Lieferzeiten von mindestens zwei Wochen. Der Grund: Amazon priorisiert wichtige Lieferungen.

So stark ist die Nachfrage

Wie stark die Nachfrage nach Amazon-Lieferungen gestiegen ist, zeigt allein die Mitarbeitersuche des Konzerns. Im sechsstelligen Bereich werden Kräfte gesucht, alleine in den USA sind es 100.000. Doch die steigende Nachfrage hat auch andere Auswirkungen: Beim weltgrößten Online-Händler sind viele Produkte der Grundversorgung nicht mehr erhältlich.

Dem wirkt Amazon mit strengen Maßnahmen entgegen. Die Lieferung von Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Haushaltsgütern wird priorisiert und alles andere hinten angestellt. Wer also herkömmliche Waren bestellt, wartet auf seine Amazon-Lieferung nun mehrere Tage länger als gewohnt. So soll gewährleistet werden, dass nicht vorrätige Waren wieder angeboten werden können.

Starke Ausverkäufe erwartet

Vor allem bei Haushaltswaren würden die Bestände teils leergekauft, heißt es bei der Agentur Reuters. Erwartet wird, dass es nun zu noch schnelleren Ausverkäufen auch im Onlinehandel kommen könnte. Amazon dürfte derzeit stark von der Corona-Krise profitieren, weil viele Geschäfte schließen mussten und Menschen daheim bleiben sollen.

Während es bei anderen Unternehmen zu Kündigungen kommt, sucht Amazon nicht nur verzweifelt nach neuen Mitarbeitern, sondern bezahlt alte Angestellte auch besser. In den USA, Kanada und Europa wurden die Stundenlöhne erhöht – Amazon lässt sich das 350 Millionen US-Dollar kosten. Allerdings: Kritik erntete das Unternehmen, weil es Lieferzentren trotz Corona-Verdachtsfällen nicht geschlossen hatte.

Märkte erwarten Ansturm

Die heimischen Bau- und Gartenmärkte wiederum können, wie die Regierung bekanntgab, am Dienstag nach Ostern wieder ihre Türen öffnen. Dort scheint man zwar froh über die Maßnahme zu sein, es gibt aber offenbar auch Sorgen, dass die Öffnung komplett ausarten könnte. Von einem gewaltigen Ansturm wird gewarnt, denn Anzeichen dafür gebe es bereits einige.

Schon in den Tagen vor der Sperre der Baumärkte wurden diese regelrecht gestürmt. Auch das Wetter und die startende Gartensaison deuten auf einen kommenden Ansturm hin. Fraglich ist, wie die Baumärkte die Zugangsbeschränkungen umsetzen sollen. Die Maßnahmen sehen nämlich einen Sicherheitstabstand von einem Meter zwischen den Kunden vor.