Amazon trickst Trumps Zölle aus

Ein neues Verteilzentrum von Amazon im mexikanischen Tijuana, direkt an der Grenze zu den USA, sticht nicht nur optisch aus einem Armenviertel heraus. Eine Professorin und Logistikexpertin der University of California (USA) will wissen, warum es dort gebaut wurde: Denn noch immer sind die Strafzölle in Milliardenhöhe, die Ex-US-Präsident Donald Trump auf Waren aus China erhoben hat, aufrecht. Doch Amazon hat ein Schlupfloch gefunden, diese Mehrkosten zu umgehen, erklärt Charmaine Chua.
Der Onlinehändler verschifft nun Waren aus China weiterhin zollfrei nach Mexiko anstatt in die USA. Im Lager in Tijuana, wo der Mindestlohn neun Euro pro Tag (!) beträgt, werden sie wenn notwendig sogar zerlegt und in Tragtaschen per Lkw über die US-Grenze in das ebenfalls neu errichtete, nur 24 Minuten entfernte Verteilzentrum in Otay Mesa gebracht. Denn Waren aus Mexiko dürfen bis zu einem Wert von 800 US-Dollar zollfrei eingeführt werden. In Otay Mesa werden sie, wenn nötig, wieder zusammengesetzt und schließlich in den USA ausgeliefert.
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