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Ammoniak auf ISS: US-Astronauten flüchteten zu Russen

Heute Redaktion
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An Bord der internationalen Raumstation ISS ist Ammoniak ausgetreten. US-Astronauten sind daraufhin in den russischen Teil geflüchtet und befinden sich somit in Sicherheit. Kurios: Russland will 2020 aus dem Projekt austreten, womöglich auch als Reaktion auf US-Sanktionen.

Der für die Kühlung des Stromkreislaufs verwendete hochgiftige Stoff trat im US-Segment der Raumstation aus. Daraufhin wurde US-Astronauten aus ihrem Teil der ISS evakuiert. Sie befinden sich nun im russischen Segment, teilte die Flugleitzentrale bei Moskau mit.
Bereits 2013 war an Bord der ISS Ammoniak entwichen. Ammoniak-Austritt gilt neben einem Brand als größte Gefahr. NH3 hat einen stechenden Geruch und wirkt ätzend auf Lunge, Haute und Augen. Beim Einatmen hoher Konzentrationen besteht sogar Lebensgefahr.
Seit dem Jahr 2000 sind ständig Menschen in dem Labor etwa 400 Kilometer über der Erde tätig. Derzeit arbeiten drei Russen, zwei US-Amerikaner und eine Italienerin auf der Raumstation. Gut ein Dutzend Staaten beteiligen sich an dem Projekt, neben Ländern der Europäischen Union auch Kanada, Japan, Russland und die USA.

Bei einem Tempo von 28.000 Stundenkilometern erlebt die Mannschaft alle 90 Minuten einen Sonnenaufgang. Ihre Energie bezieht die Station über Solarzellen. Ziel sind unter anderem Experimente in der Schwerelosigkeit, wodurch sich Forscher Erkenntnisse über einen möglichen dauerhaften Aufenthalt im All und für eine bemannte Mars-Mission erhoffen.

Das Schicksal der Raumstation steht in den Sternen. Russland hat nach mehr als 15 Jahren ein Ende seines Engagements für 2020 angekündigt. Dabei handelt es sich vermutlich auch um eine Reaktion auf US-Sanktionen im Ukraine-Konflikt.