Österreich

Amok – Gegend immer schlimmer, fürchtete um mein Leben

Nach dem Messer-Angriff bei einem Lokal in Wien-Brigittenau kommen neue Details ans Licht. Der Verdächtige war laut Polizei amtsbekannt. 

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Die Gäste flüchteten sofort aus dem Lokal "Hühnerparadies". 
Die Gäste flüchteten sofort aus dem Lokal "Hühnerparadies". 
"Heute"

Wie berichtet, kam es am Dienstag gegen 14.20 Uhr in Wien-Brigittenau zu einer Messer-Attacke auf vier Personen vor einem Imbiss-Lokal. Jetzt steht fest: Der 35-jährige Tatverdächtige galt bei der Polizei als kein unbeschriebenes Blatt. Das berichtete Sprecher Christopher Verhnjak kurz nach 17 Uhr der Austria Presse Agentur. Die weiteren Hintergründe zu der Bluttat sind noch unklar. 

"Er kam hinein, ging nach hinten in die Küche und nahm ein Messer."

Ein Zeuge schildert gegenüber "Heute": "Er kam hinein, ging nach hinten in die Küche und nahm ein Messer, es war alles ganz schnell." Laut ihm flüchteten alle Gäste sofort aus dem Lokal. "Er hatte eine Sonnenbrille an, ich kenne ihn vom Sehen." Demnach wohne der Angreifer auch hier in der Gegend. 

Magdalena G. (18) ist Verkäuferin beim Bäcker gegenüber – und fürchtete um ihr Leben.
Magdalena G. (18) ist Verkäuferin beim Bäcker gegenüber – und fürchtete um ihr Leben.
"Heute"

"Fürchtete um mein Leben"

Magdalena G. (18) ist Verkäuferin bei der Bäckerei gegenüber. "Ich fürchtete um mein Leben", schildert sie aufgelöst. Auch, weil Anfangs noch alle glaubten, der Täter sei auf der Flucht. "Überall war bewaffnete Polizei, ich wusste nicht, was ich machen sollte."

Sie beschloss deswegen, ihrer Mutter zu schreiben. "Meine Mutter hat mir gesagt ich soll bitte unbedingt drinnen bleiben." Das tat sie schließlich auch, überstand den Nachmittag so mit einem Schock. "Diese Gegend wird immer schlimmer", befindet sie abschließend.

Opfer außer Lebensgefahr

Die Opfer wurden bei der Amok-Attacke nicht lebensgefährlich verletzt. Laut einer Sprecherin war die Wiener Berufsrettung  mit neun Teams, darunter die Sondereinsatzgruppe vor Ort. Bei der notfallmedizinischen Versorgung stellte sich heraus, dass die Patienten nur oberflächliche Schnittwunden, leichte Stichverletzungen und Rissquetschwunden durch Schläge mit dem Messerknauf erlitten hatten. Sie wurden in Spitäler eingeliefert.

Bei der Festnahme selbst sahen dann sehr viele Leute zu. Eine Verkäuferin des Lokals, in welchem der Angriff startete, sagte bereits bei der Polizei aus.

Zeugen hielten Angreifer in Schach

An dem polizeilichen Großeinsatz waren zahlreiche Einsatzkräfte sowie Sondereinheiten beteiligt. Zeugen hielten den Österreicher im Bereich Othmargasse/Hannovergasse in Schach, bis er durch Beamte des Stadtpolizeikommandos Brigittenau widerstandslos festgenommen werden konnte. Dabei machte der 35-Jährige wirre Angaben, was den Eindruck einer psychischen Beeinträchtigung verstärkte.

Zeugen, die Video- oder Fotomaterial von den Angriffen gemacht haben, sollen diese aus Gründen der Pietät und des Opferschutzes nicht auf Sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Die Polizei erbittet jedoch ausdrücklich, solches unter "[email protected]" einzusenden.

Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22

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