Am Montag raste der 40-Jährige mit einem Auto durch eine Fußgängerzone in der Mannheimer Innenstadt. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, einige Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Bei seiner Festnahme hatte sich der aus Ludwigshafen stammende Deutsche mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen. Daher war eine unmittelbare Einvernahme nicht möglich.
Am Dienstag soll diese nun nachgeholt werden. Wie der Chef des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger, mitteilte, befinde sich der wegen zweifachen Mordes Verdächtige nicht mehr im Spital, sondern in Polizeigewahrsam. Durch die Befragung erhoffen sich die Ermittler Erkenntnisse zum Motiv.
Laut den Ermittlern soll Alexander S. den Wagen bewusst auf seine Opfer zugesteuert haben. Zudem soll der Mann schon einige Vorstrafen auf dem Kerbholz haben. Ein extremistischer oder religiöser Hintergrund wird von den Beamten allerdings ausgeschlossen. Laut den Behörden könne die Motivation des Täters in seiner Person begründet sein. Die Staatsanwaltschaft verwies auf Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung, auf welche sich die Ermittlungen konzentrieren.
Wie "Heute" berichtete, sei im Auto des Amokfahrers ein kariertes DIN-A4-Blatt, welches in einer Klarsichtfolie geschützt am Armaturenbrett angebracht wurde, gefunden worden. An dessen oberen Rand befinde sich links und rechts jeweils ein Herz, in der Mitte wurde ein Smiley mit herausgestreckter Zunge gemalt.
Danach folgten mathematische Formeln zu Brems- und Anhaltewegen. Laut dem "Stern" hat der Verfasser der Notiz die Berechnungen korrekt angestellt: Geschwindigkeit geteilt durch zehn mal drei (Reaktionsweg), plus Geschwindigkeit durch zehn hoch zwei (Bremsweg). Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h würde das einen Reaktionsweg von 15 Metern sowie einen Bremsweg von 25 Metern ergeben.
Weiter seien auf dem Zettel Bemerkungen notiert worden, die erklären, wie Hoch-2-Berechnungen funktionieren sowie eine Skizze, die eine Straße, ein Strichmännchen und ein Auto zeigen. Die "Bild" ergänzt, der Verfasser habe zur Skizze geschrieben: "Dani bremst".
Bei der Tat in der Fußgängerzone kamen eine 83-jährige Frau sowie ein 54-jähriger Mann ums Leben. Elf weitere Menschen werden im Spital behandelt, mehrere von ihnen sind schwer verletzt. Laut dem Landeskriminalamt-Chef gebe es keine Erkenntnisse, dass auch Kinder unter den Opfern sind.