Ein genehmigter Ausgang endet nun in einer Fahndung: Ein 34-jähriger Patient, der 2009 einen Amoklauf an einem Gymnasium in Ansbach (Bayern) verübt hatte, kehrte am Samstagabend nicht in die psychiatrische Klinik zurück. Seitdem sucht die Polizei nach ihm, wie die "Bild" berichtet.
Der Mann war im September 2009 mit Beil, Hammer, vier Messern und fünf Brandsätzen in seine Schule gekommen. Zwei Molotow-Cocktails warf er in ein Klassenzimmer, vor dessen Tür er auf flüchtende Schüler einschlug. Zehn Menschen wurden dabei schwer verletzt. Erst durch drei Schüsse der Polizei konnte der Angreifer gestoppt werden.
Wegen versuchten Mordes in 47 Fällen wurde der Abiturient zu neun Jahren Haft verurteilt. Sein Motiv: Hass auf die Schule und die gesamte Menschheit. In seinem Tagebuch hatte er notiert: "Die ganze Schule soll bezahlen." Nach Einschätzung des Gerichts bestand eine erhebliche Wiederholungsgefahr, weshalb der Mann nach seiner Haft dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen wurde.
Am Samstag erhielt Georg R. einen unbegleiteten Ausgang. Doch er kam nicht zurück. "Die Klinik informierte uns kurz nach Mitternacht, dass ein 34-jähriger Patient vermisst wird. Seither ist er zur Fahndung ausgeschrieben", sagte ein Polizeisprecher gegenüber der deutschen "Bild".
Die Bezirkskliniken Mittelfranken, Träger der Einrichtung, bestätigten den Vorfall: "Wir können bestätigen, dass ein Patient von einem genehmigten Tagesausgang nicht zur vereinbarten Uhrzeit zurückgekehrt ist." Laut Kliniksprecherin Karin Schulzt sei die Maßnahme Teil der Therapie gewesen und es habe bislang nie Beanstandungen gegeben. Nach aktueller Einschätzung gehe von dem Patienten keine Gefahr für die Öffentlichkeit aus.