Nach der Angst der vergangenen Tage findet der Bezirk Rohrbach jetzt auch endlich Zeit und Kraft, angemessen um die Opfer zu trauern. An allen Gemeindeämtern wurde die schwarze Flagge gehisst. Der Polizeischutz von rund 50 Personen ist nun aufgehoben.
Besonders geschützt wurde auch Martin Eisschiel. Als Bezirksjägermeister von Rohrbach sei er bis zu einem gewissen Grad in die Probleme zwischen den Jägern involviert gewesen. Die Entscheidung, unter Schutz gestellt zu werden, habe er gemeinsam mit der Polizei getroffen, erzählt er "Heute".
Zwischen vier und sechs Polizisten waren Tag und Nacht rund um sein Haus postiert. "Am Anfang war die Angst natürlich ganz, ganz groß", erzählt er von der schwierigen Zeit. "Hätten sie ihn nicht gefunden, wäre es fast unerträglich gewesen."
„Dass es so eskaliert, hätte keiner gedacht.“Martin EisschielBezirksjägermeister von Rohrbach
Roland D.s mögliches Motiv: Konsequenzen wegen unwaidmännischen Verhaltens. Wenn es um die Jagd ging, sei er "nicht einfach" gewesen, erklärt Eisschiel: "Es hat einige Gesetzesübertretungen gegeben, da muss halt mal eine Anzeige kommen." Das sei ein ganz normaler Vorgang. "Dass es so eskaliert, hätte keiner gedacht."
Umso größer sei jetzt die Erleichterung. Nachdem die Exekutive am Samstag die Leiche des Verdächtigen gefunden hatte, wurde auch der Polizeischutz aufgehoben. "Es hat alles wirklich reibungslos funktioniert, dafür möchte ich einen großen Dank an die Einsatzkräfte aussprechen."
Sicher ist: "Nach diesem Vorfall werden wir nicht einfach zur Tagesordnung zurückgehen", stellt Eisschiel klar. "Wenn sich ein Jäger nicht an die Regeln hält, muss es Konsequenzen geben." Dahingehend würden auch Gespräche mit dem Landesjagdverband stattfinden.
Der Bezirksjägermeister hofft nun, dass der Vorfall restlos aufgeklärt wird. Denn: Aktuell gibt es noch viele offene Fragen. Im Bezirk machen sich bereits Gerüchte breit: D. habe laut einer Anrainerin womöglich noch ein drittes Opfer im Visier gehabt.
Deswegen sei er wieder zurück in sein Jagdrevier gefahren. Ebenso wird heftig spekuliert, ob er einen Helfer gehabt haben könnte. Die Polizei erklärte auf "Heute"-Anfrage dazu, dass es darauf keine Hinweise gebe.