Niederösterreich

Amokläufer von Baden am 30. September vor Gericht

Mit einem Messer war ein 19-Jähriger in der Nacht auf den 21. Mai in Baden Amok gelaufen, verletzte mehrere Menschen, jetzt muss er vor Gericht.

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Verdächtiger spielte gerne Ballerspieler.
Verdächtiger spielte gerne Ballerspieler.
Facebook, Lenger Thomas

Wegen absichtlich schwerer Körperverletzung in fünf Fällen muss ein 19-Jähriger am 30. September 2020 in Wiener Neustadt auf die Anklagebank. Dem in Tschechien geborenen Österreicher drohte anfangs sogar eine Einweisung in eine Anstalt, wurde dann aber doch für zurechnungsfähig erklärt. "Das ist mittlerweile längst vom Tisch", so sein Verteidiger Wolfgang Blaschitz.

Messer am Gürtel

Wie berichtet hatte der 19-Jährige im Mai 2020 mit einem dolchartigen Ringmesser (Anm.: hatte er am Gürtel befestigt, kann aufgrund der Griffmulden wie ein Schlagring getragen werden, siehe Foto) an mehreren Tatorten in Baden drei Jugendliche, seine Freundin (16) sowie einen Unbeteiligten (63) verletzt. Der 63-Jährige hatte die Schreie gehört und wollte nur Beweisfotos machen und wurde sofort vom 19-Jährigen angegriffen. Die Opfer erlitten Schnittverletzungen an den Armen, am Rücken und im Gesicht sowie Prellungen durch Faustschläge.

Die Tatwaffe
Die Tatwaffe
privat

Der Teenager hatte zum Tatzeitpunkt am 21. Mai 2020 rund 2,3 Promille Alkohol im Blut (Bier und Jägermeister). Auch Schmerzmittel soll der junge Mann vor der Tat eingeworfen haben. Als Motiv gilt Eifersucht.

Eifersucht ohne Grund

Denn der 19-Jährige soll beim gemeinsamen Trinken im Park in Baden ohne wirklichen Grund plötzlich rasend eifersüchtig geworden sein: Ein Freund und Trinkkollege des 19-Jährigen hatte wegen des hyperaktiven und auffälligen Verhaltens des Angeklagten zur 16-Jährigen nur gesagt: "Pass auf auf ihn."

Daraufhin soll der 19-Jährige die drei Teenager angegriffen haben und seine Freundin gewaltsam mitgenommen haben. Dabei schrie er laut Anklage, dass er alle umbringen werde. Ein Freund verfolgte den 19-Jährigen und die 16-Jährige, die junge Frau konnte sich losreißen und flüchten. Nur holte der Angeklagte seine Freundin wieder ein.

In der Folge kamen auch Unschuldige zum Handkuss (s. oben), auch zwei Autos, Fahrräder und ein Fenster wurden beschädigt. In Summe wurden fünf Menschen verletzt. Es gilt die Unschuldsvermutung.