Das ganze Land sucht einen Mann: Der Jäger Roland D. (56) soll am Montag im Bezirk Rohrbach zwei Männer erschossen haben. Darunter der Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg ob der Donau, Franz Hofer (64).
Am Mittwoch dann die erste heiße Spur: Der Verdächtige soll im Burgenland, im Bezirk Oberpullendorf, gesichtet worden sein. Die Folge: ein Großeinsatz. Rasch bestätigte auch die LPD Oberösterreich, dass das Auto des Tatverdächtigen, ein silberner VW Caddy mit dem Kennzeichen RO-231 EL unterwegs gewesen sein soll.
Am Nachmittag erwies sich aber auch dieser Hinweis als nicht zielführend: Die Suche im Burgenland wurde ergebnislos eingestellt, berichtet der ORF. Die Aktionen der Fahnder konzentrieren sich nun weiter auf D.s Heimatbezirk.
Bereits am Dienstagnachmittag hat eine Sondereinheit der Polizei mit zwei Panzerwagen D.s Revier durchsucht. Eine Anrainerin berichtet "Heute": "Mein Mann ist danach ebenfalls durch den ganzen Wald gegangen, hat auch am Hochstand nachgesehen. Aber keine Spur von Roland."
„Der kann überall sein. Er kennt sich fast im ganzen Bezirk aus.“Anrainerin
Die Frau ist sicher: "Der kann überall sein. Er kennt sich fast im ganzen Bezirk (knapp 118 Quadratkilometer groß; Anm.) aus." Der Grund für die hervorragenden Ortskenntnisse des Geflüchteten: "Er hat überall seine Freunde, kennt alle Jäger und war bei allen Treibjagden eingeladen." Nachsatz: Er kennt wirklich jedes Versteck.
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung.
Aber Achtung: Weiterhin gibt es das Gebot zur Vorsicht. D. könnte laut Polizei noch immer schwer bewaffnet sein. Keinesfalls sollte direkter Kontakt mit ihm aufgenommen werden.
Der Einsatz ist selbst für erfahrene Beamte kein leichtes Unterfangen: "Das abgesuchte Gebiet ist sehr groß und überstreckt sich über weite Gebiete – vorrangig in Waldgebieten, die zum Teil sehr steil sind", so die Polizei am Mittwoch.
Seit Dienstag ist der mutmaßliche Doppelmörder übrigens im gesamten Schengenraum zur Fahndung ausgeschrieben. Die Staatsanwaltschaft Linz stellte einen EU-Haftbefehl aus. Rund 50 Personen aus D.s Umfeld befinden sich noch immer in Polizeischutz.