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Krankenhaus-Amokläufer von Polizei tot aufgefunden

Heute Redaktion
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Kurz nach dem blutigen Amoklauf im Universitätskrankenhaus Ostrau veröffentlichte die tschechische Polizei ein Fotos des Verdächtigen – und stiftete damit Verwirrung.

Ein Großaufgebot an Ermittlern fahndete nach dem tödlichen Amoklauf im Universitätsklinikum Ostrava fieberhaft nach dem vorerst flüchtigen Schützen. Via Twitter wurde auch um die Unterstützung der Öffentlichkeit gebeten.

Mit der Veröffentlichung zweier Fotos, die den mutmaßlichen Schützen zeigen sollen, kurz nach 10 Uhr vormittags, appellierte die Polizei gleichzeitig an alle Bürger: "Der Täter ist gefährlich, wahrscheinlich bewaffnet. Bitte versuchen Sie nicht, ihn zurückzuhalten und rufen Sie sofort die Polizei." Der gesuchte 42-Jährige ist offenbar bereits amtsbekannt und soll mit einem silbergrauen Renault Laguna geflüchtet sein.

Schon zuvor hatte die tschechische Polizei ein Foto des mutmaßlichen Täters veröffentlicht und damit gehörig für Verwirrung gesorgt. Denn wie die Ermittler wenig später bekanntgaben, ist der Mann, der ebenfalls eine rote Jacke trug, nicht der Täter sondern ein wichtiger Zeuge. Das fälschlich hochgeladene Foto wurde mittlerweile wieder gelöscht.

Gegen 10.30 Uhr meldete die Polizei: Das Fluchtfahrzeug konnte ausgeforscht und umstellt werden. Der mutmaßliche Amokläufer soll sich vor einer Festnahme mit einem Kopfschuss selbst das Leben genommen haben.

Laut Augenzeugen fielen die Schüsse in der Notaufnahme. Gegen 7.19 Uhr ging die Alarmierung bei der Polizei ein, rund fünf Minuten später waren die ersten Beamten vor Ort. Mittlerweile ist das Krankenhaus komplett abgeriegelt worden, auch ein schwer bewaffnetes Sonderkommando hat Stellung bezogen. Bislang sind vier Todesopfer bestätigt, zwei weitere Menschen sollen schwer verletzt worden sein.

Ostrau (Ostrava) ist mit rund 290.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Tschechiens und Verwaltungszentrum der mährisch-schlesischen Region. Die Stadt liegt an der Nordostgrenze Tschechiens, zehn Kilometer südwestlich von Polen und 50 Kilometer von der Grenze zur Slowakei entfernt.

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