Die deutsche Ampel-Koalition ist knapp ein Jahr vor dem Ende der Legislaturperiode geplatzt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner vor die Tür gesetzt und wird sich am 18. Dezember der "Vertrauensfrage" stellen. Zwei Monate später, am 23. Februar, soll dann ein neuer Bundestag gewählt werden.
Geht es nach dem FDP-Vorsitzenden, stehe der Sieger bei der vorgezogenen Bundestagswahl schon jetzt fest. Er erwartet einen klaren Wahlsieg von CDU-Chef Friedrich Merz. "Das Rennen um die Kanzlerschaft ist in Wahrheit doch gelaufen", sagte Lindner am Dienstag bei einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin. "Friedrich Merz ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland."
Die offene Frage sei nun, mit welcher Koalition ein Kanzler Merz regieren werde - ob mit der SPD, den Grünen oder der FDP. Lindner sagte, seine Partei wolle einer künftigen CDU-geführten Regierung angehören. "Unser Ziel ist es, zweistellig ins Parlament zu kommen, sodass die FDP Teil der nächsten Koalition sein kann und möglichst viel von dem Programm umsetzen kann."
Lindner begrüßte die Einigung der Fraktionen auf den 23. Februar als Termin für die Bundestagswahl. "Zum Glück haben wir jetzt, was dies angeht, Klarheit", sagte er.