Wirtschaft

AMS-Boss macht jetzt Ansage zu Arbeitslosengeld

Johannes Kopf war am Donnerstag zu Gast in der ZIB2. Dort sprach er über Herausforderungen für die Arbeitgeber und die Reform des Arbeitslosengeldes.

Michael Rauhofer-Redl
AMS-Chef Johannes Kopf sprach in der ZIB2 auch über eine Reform des Arbeitslosengeldes.
AMS-Chef Johannes Kopf sprach in der ZIB2 auch über eine Reform des Arbeitslosengeldes.
apa/picturedesk

Immer mehr Unternehmen klagen, keine Arbeitskräfte mehr zu finden, vor allem in weniger attraktiven Bereichen wie der Gastronomie, der Pflege und dem Tourismus. Warum und wie kann man dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken? AMS-Vorstand Johannes Kopf war zu diesem Thema am Donnerstagabend in der ORF-"ZIB2" zu Gast bei Marie-Claire Zimmermann.

Kopf führte zu Beginn des Interviews aus, dass die Wirtschaft einen nicht erwartbaren Boom hingelegt hätte. Aktuell gebe es ein so großes Wirtschaftswachstum, wie seit 14 Jahren nicht mehr. So gebe es aktuell rund 120.000 Menschen mehr in Beschäftigung, als noch vor der Pandemie. Im Tourismus gebe es in etwa gleich viele. Kopf konstatiert eine gewisse Verschiebungen zwischen den Branchen.

"Arbeitgeber müssen tanzen"

Der Arbeitsmarkt sei eben auch nur ein Markt – getrieben von Angebot und Nachfrage. Daher seien die Arbeitgeber gefordert, ein attraktives Angebot zu machen. Dabei gehe es laut Kopf bei weitem nicht nur um die finanzielle Entlohnung. Im Tourismus gehe es um Flexibilität und um die Verpflegung sowie Unterbringung der Beschäftigten. Es gebe, hob Kopf hervor, Betriebe, die weniger Schwierigkeiten hätten, eben weil sie den potenziellen Arbeitskräften ein attraktives Angebot machen würden. Er nannte diese Anforderung an Arbeitgeber, dass diese "tanzen müssen".

Kopf deutete zudem auch eine Reform des Arbeitslosengeldes an. Arbeitsminister Martin Kocher würde an einer solchen arbeiten. Konkret solle eine solche Reform zwei Dinge leisten: Zum einen soll sie die Arbeitsbereitschaft von Arbeitslosen erhöhen, anderseits habe das Arbeitslosengeld auch die Aufgabe der Armutsvermeidung. Konkret steht nun offenbar ein Modell im Raum, dass grundsätzlich ein höheres Arbeitslosengeld vorsieht und mit der Zeit weniger wird. Studien hätten ergeben, dass dann Menschen bereit wären, mehr auf sich zu nehmen, um wieder arbeiten zu können – Stichwort längerer Anfahrtsweg.

Als Ausblick in die Zukunft in Hinblick auf den Ukraine-Krieg erklärte Kopf, dass die Arbeitslosigkeit wohl stabil bleibe, wenn russisches Gas nach Europa fließe.

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