Politik

Hoffen auf die Vernunft der Bürger am Muttertag

Wer kann, sollte auf den Besuch der eigenen Mutter am Muttertag verzichten, sagt die Regierung. Wer das nicht tut, muss strikte Regeln einhalten.

Heute Redaktion
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"Jeder Kontakt zwischen den Generationen ist ein Risiko", sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Deswegen sollen die Österreicher zum Muttertag möglichst auf den Besuch bei der Mutter verzichten und die "Treffen" lieber digital oder per Telefon abhalten. "Es geht um einen Kompromiss aus Sicherheit und Kontakt", so der Minister.

Übrigens auch, wenn die Mutter in einem Alten- oder Pflegeheim ist. "Obwohl auch wir Häufungen von Krankheitsfällen in Alten- und Pflegeheimen sehen, haben wir das Besuchsverbot am Anfang dieser Woche aufgeweicht, weil Vereinsamung ein Thema ist", so Anschober. Ein Besuch solle aber gut überlegt werden, ob er denn wirklich notwendig sei.

Treffen im Freien, aber nicht überall

Speziell für den Muttertag und sollte ein Treffen unumgänglich sein, spricht Anschober strikte Regeln aus, die konsequent eingehalten werden müssten. Dazu zählen das bekannte Händewaschen ebenso wie der verpflichtende Sicherheitsabstand und das Tragen von Schutzmaske im Fall von Alten- und Pflegeheimen.

Dazu kommt: Treffen am Muttertag sollen möglichst im Freien stattfinden, allerdings nicht an belebten Orten oder beliebten Ausflugszielen. Stark frequentierte Bereiche seien zu meiden, so Anschober. Und er sagt: "Der Besuch bei den Großeltern ist zulässig", berge aber auch "ein gewisses Risiko".

Nur mit Schutz und ohne Kinder

Außerdem gilt in Alten- und Pflegeheimen: Nur eine Besuchsperson pro Angehörigem, vorherige Terminvereinbarung, festgelegte und begrenzte Besuchszeiten, Verwendung von Mund-Nasenschutz – und keine Kinder unter sechs Jahren. Wer am Muttertag Personen in Alten- und Pflegeheimen besuchen will, auf den warten strenge Maßnahmen.

Was viele dabei enttäuschen dürfte: Die Kleinsten (Kinder unter sechs Jahren) dürfen außer in begründeten Ausnahmefällen nicht mit, denn sie sind von der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausgenommen.

Was die Österreicher ausgeben

Der Handelsverband hat sich den Ehrentag aller Mütter genauer angesehen und die Österreicher gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitute Mindtake befragt. 2020 wollen die heimischen Konsumenten im Schnitt 59 Euro für Muttertagsgeschenke ausgeben. Das ist in etwa gleich viel wie im Vorjahr, aber um 17 Prozent weniger als 2018. Vor zwei Jahren konnte mit durchschnittlich 71 Euro noch ein Rekordwert erzielt werden.

Während die geplanten Pro-Kopf-Ausgaben in Oberösterreich heuer bei satten 86 Euro und im Burgenland bei immerhin 67 Euro liegen, bewegt sich das Planbudget in Tirol (57 Euro), Wien und Niederösterreich (53 Euro) im nationalen Durchschnitt. Auf den Plätzen folgen Salzburg (45 Euro), Vorarlberg (44 Euro), die Steiermark (37 Euro) und Kärnten (35 Euro). Spannend: Während Männer im Schnitt 72 Euro für Geschenke zum Muttertag ausgeben, liegen die Ausgaben der Frauen mit durchschnittlich 47 Euro deutlich darunter. Das mit Abstand beliebteste Muttertagsgeschenk 2020 sind Blumen und Pflanzen. Aber auch Süßigkeiten, gemeinsame Ausflüge, Selbstgekochtes und Gutscheine sind populär.