André Heller (78) ist wieder einmal ganz er selbst - nachdenklich, offen, humorvoll. Am Sonntag, dem 1. Juni, ist der Multimediakünstler zu Gast bei Claudia Stöckl in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir". Und dort spricht der 78-Jährige über alles, was ihn bewegt – von Kunst über Gesundheit bis zur Liebe.
Aktuell tüftelt Heller an einem neuen Projekt an der Alten Donau und einem großen Garten in Brixen (Südtirol). Doch dort stößt er nicht nur auf Begeisterung: "Einige Brixener meinen, ein Ausländer solle hier nichts gestalten dürfen", so André Heller.
Dabei habe er selbst Südtiroler Wurzeln. Besonders überrascht zeigte er sich über eine Aussage von Reinhold Messner, der große Projekte nur Einheimischen zugestehen wolle – "obwohl seine Museen von einer Ausländerin gebaut wurden".
Neben der Gartengestaltung ist Heller auch wieder künstlerisch aktiv. Seine Wienerlieder-Show "Remassuri" läuft in Wien, und er taucht gerne spontan auf der Bühne auf, um Geschichten zu erzählen. Zudem hat er eine neue Leidenschaft entdeckt: das Aquarellmalen – gemeinsam mit seinen Enkelkindern.
Vor zwei Jahren erlitt der Künstler in Marokko einen Oberschenkelhalsbruch – nun steht eine erneute Operation an. "Dieser Oberschenkelhalsbruch ist mit zwei Nägeln befestigt worden, einer dieser Nägel ist zu lang, er bohrt mir ins Fleisch und muss herausgenommen werden." Danach will er seinen Körper in Form bringen: "Ich werde eine Raserei des Trainierens beginnen. Ich habe meinen Körper zu lange zu schlecht behandelt."
Seine größte Sorge nach dem Sturz? "Dass ich verblödet werde, weil die Nebenwirkungen der Schmerzmittel so stark waren. Ist aber glaube ich nicht eingetreten. Nur Namen fallen mir nicht mehr ein. Aber das haben viele in meinem Alter", lacht er.
Auch über persönliches spricht André offen – etwa über seine 24-jährige Beziehung zu Lebensgefährtin Albina Schmidt. Heiraten will er nicht. "Weder der Staat noch die Kirche muss meine Beziehung segnen, das steht ihnen nicht zu. Spirituell sind wir schon längst tief verbunden."
Und wie sieht Heller seine Zukunft? "Ich habe wahrscheinlich noch fünf bis zehn Jahre." Sein Testament sei längst geschrieben – und der Platz für seine Urne im Garten "Anima" in Marokko bereits gefunden: eine Rosenhöhle.
Sein Vermächtnis? "Von mir bleiben hundertprozentig meine Gärten. Die werden immer schöner, immer inniger, immer heilender. Irgendwann wird keiner mehr wissen, dass ich sie geschaffen habe. Aber sie werden bleiben, da bin ich mir sicher."