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Andreas Ogris: "Kraetschmer fehlt der Fußballverstand"

Austria-Ikone Andreas Ogris sieht bei seinem Ex-Klub "Licht am Ende des Tunnels". AG-Boss Markus Kraetschmer gibt er aber einen deutlichen Rat.

Sebastian Klein
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Andi Ogris und Austria-Boss Markus Kraetschmer.
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Gepa

Bis 2019 betreute Andreas Ogris als Nachwuchs-Coach viele jener Talente der Wiener Austria, die den angeschlagenen Veilchen derzeit im Kampf um die Meisterrunde helfen sollen. Wegen groben finanziellen Problemen ist der Klub gezwungen, auf Jugend zu setzen. Geht es nach Ogris, hätte das schon viel früher passieren können und sollen.

Im "Sky Sport Austria"-Interview sagt der 56-Jährige: "Die Austria hat im Nachwuchs immer viele große Talente gehabt, nur haben sie zu wenig Chancen gekriegt. Jetzt ist man eigentlich gezwungen dazu, den jungen Spielern eine Chance zu geben und sie ins kalte Wasser zu stoßen und sie schwimmen."

Zuletzt zeigte die Austria mit zwei Siegen zum Frühjahrsstart gegen Ried und die Admira ein neues Gesicht, nachdem man nur vier Punkte vor dem Abstiegsrang überwintert hatte. Ogris: "Man sieht, da ist eine Austria zu Werke. Wir sind noch immer noch nicht dort, wo wir die Austria gerne sehen wollen. Aber es ist Licht am Ende des Tunnels.”

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    Die Klub-Ikone lobt also auch Trainer und Sportvorstand Peter Stöger. AG-Boss Markus Kraetschmer kritisiert er hingegen hart: "Ich glaube, dass er viele Dinge richtig gemacht hat, aber auch viele falsch. Ich glaube, da fehlt ihm der nötige Fußballverstand. Wenn er sich auf die Sachen konzentriert, die er wirklich gut kann und das sind die Finanzen, dann ist er ein guter Mann."

    Heißt: Kraetschmer soll sich aus den sportlichen Belangen raushalten, wenn es nach Ogris geht. Die Verträge beider Vorstände laufen aus. Kraetschmer wird von vielen Austria-Fans für die sportliche Misere der vergangenen Jahre mitverantwortlich gemacht. Das riesige Minus von 18,8 Millionen Euro im Budget verschärfte die Kritik an seiner Person.

    Bis März soll die Zukunft der Austria und von Kraetschmer geklärt sein. Auch innerhalb des Klubs soll die Kritik am 49-Jährigen zugenommen haben, ist der erfahrene Finanz-Boss nicht mehr unumstritten. Mitverantwortlich dafür sind wohl auch die äußerst provokanten Ansagen des Wieners kurz vor Weihnachten, als Kraetschmer seinen Kritikern ausgerichtet hatte: "Was du natürlich in solchen Situationen merkst, ist, dass viele - und ich sag das bewusst so hart - Ratten aus den Löchern kriechen, die einige Zeit verschwunden waren."

    Vieles hängt vom gesuchten Investor ab. Bis März müssen die Lizenz-Unterlagen für die nächste Saison bei der Liga abgegeben werden. Die Lizenz gibt es nur mit einem Investor, neue Vorstände gibt es nur mit einem Investor.

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