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Android Wear LG Watch Urbane im Test

Heute Redaktion
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Bild: Heute.at

Mit der etwas klobig anmutenden, dennoch interessanten LG G Watch und der bis dato überzeugendsten Smartwatch LG G Watch R haben die Koreaner den intelligenten Uhrenmarkt in der Vergangenheit aufgemischt. Nun soll die LG Watch Urbane den Erfolgslauf fortsetzen - und gleichzeitig Luxus-Feeling auf das Handgelenk zaubern. Wie gut das gelingt, haben wir getestet.

Aus Design-Bedenken der Kunden hinsichtlich der eckigen G Watch hatte LG ja bereits gelernt und mit der G Watch R ein ansprechendes Android-Wear-Teil vorgelegt. Doch bei der Urbane geht LG wieder einen neuen Weg: Statt Kunststoff gibt es Stahl, zum Luxusfeeling trägt ein Lederarmband bei. Ja, die wasser- und staubresistente LG Watch Urbane geht locker als klassische Uhr durch - und durch ihr edles Aussehen als nicht mal billige.

So trägt sie sich auch. Die Smartwatch ist angenehm schwer (66,5 Gramm) und bei den Maßen (45,5 x 52,2 x 10,9 Millimeter) weder zu groß, noch zu klein. Das Lederarmband trägt sich angenehm und zeigte auch nach einigen Tagen keine Abnutzungserscheinungen. Auch das Display wurde nicht durch Kratzer verunstaltet, wenngleich es regelmäßig von Staub und Verschmierungen gereinigt werden muss, um zu glänzen.

Das Innenleben

Die Auflösung des P-OLED-Displays blieb mit 320 x 320 Pixel bei 1,3 Zoll im Vergleich zum Vorgänger gleich. Auch beim 1,2 GHz Quad-Core-Prozessor mit 512 MB Arbeitsspeicher änderte sich nichts. Und letztlich hat man noch immer 4 GB internen Speicher zur Verfügung. Beim Akku wird die Laufzeit bis zur notwendigen Ladung mit zwei Tagen angegeben - im Test hielt das Versprechen bei durchaus intensiver Nutzung.

Leider ist ein GPS-Sensor weiter der Sony Smartwatch 3 vorbehalten, die Urbane kommt ohne einen aus. Dafür ist erstmals ein WLAN-Chip an Bord, was die Uhr dann doch nicht so sehr an das Smartphone gebunden hält. Lässt man das Smartphone etwa daheim und sitzt mit der Urbane im Büro, und sind beide Geräte in einem kabellosen Netzwerk angemeldet, kann man trotzdem alle Funktionen der Uhr nutzen. Ein großer Pluspunkt.

Kleine Mankos, große Leistung

Auszusetzen gibt es für Kritiker natürlich immer etwas. Bei der LG Watch Urbane könnte dies sein, dass sie über keine automatische Helligkeitserkennung verfügt und deshalb im Dunkeln zu grell und im Sonnenlicht zu kontrastarm darstellt. Das lässt sich aber schnell über die manuellen Einstellungen ändern. Auch beim Preis könnte man ansetzen, der sich mit 349 Euro im oberen Segment bewegt. Oder, dass sich technisch im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan hat, darf durchaus bemängelt werden. Letzten Endes: Kabelloses Laden sollte LG auch einmal in die Wunschliste aufnehmen. Bisher geschieht das über die magnetische Ladeschale.
Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass die LG Watch Urbane LTE einiges, auch wenn es im Detail liegt, durchaus super kann. Mit dem WLAN-Chip gewinnt die Uhr an Eigenständigkeit, mit Android Wear 5.1 feiert ein Betriebssystem Premiere, dass die bisher versteckten Apps in den Mittelpunkt stellt. Die Gestensteuerung, etwa durch Armdrehung durch empfangene Nachrichten wischen, ist perfekt für die einhändige Bedienung. Generell hat LG bei der Bedienung riesige Fortschritte gemacht, sie funktioniert nun so intuitiv wie auf Android-Smartphones mit Google Now.

Fazit

Ja, eine Smartwatch ist immer subjektive Geschmackssache - ebenso wie der Preis. Uns wäre die LG Watch Urbane jedenfalls die 349 Euro wert. Denn neben den genannten Kritikpunkten muss festgehalten werden, dass es sich hierbei um Jammern auf hohem Niveau handelt. Auch wenn sich technisch nicht viel getan hat, so hat sich LG an dem bereits hochqualitativen Vorgänger orientiert.

Und was das Material und Design betrifft, richtet sich die Uhr doch eher an ein Käufersegment, dass den Luxus bevorzugt und dafür auch bereit ist, (etwas) tiefer in die Tasche zu greifen. Enttäuscht werden die Nutzer jedenfalls nicht sein.

Rene Findenig

[email protected]

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