Am Dienstag haben russische Streitkräfte die russische Grenzregion Kursk attackiert. Das erteidigungsministerium in Moskau Berichte zu anhaltenden Kampfhandlungen dort bestätigt. "Die Operation zur Vernichtung der Gruppierungen der Streitkräfte der Ukraine wird fortgesetzt", teilte das Ministerium in Moskau mit. Demnach gab es Gefechte in grenznahen Ortschaften auf russischem Gebiet gegen ukrainische Eindringlinge.
Zur Stunde ist die Situation vor Ort noch einigermaßen unklar. Russische Militärblogger hatten gemeldet, dass ukrainische Kämpfer mindestens zehn Kilometer hinter die Grenze im Gebiet Kursk vorgedrungen seien. Laut Verteidigungsministerium in Moskau kämpfen nun Soldaten gemeinsam mit Grenzschützern in dem Gebiet gegen die Eindringlinge. Sie hätten mit Unterstützung durch Flugzeuge, Raketenstreitkräfte und Artillerie feindliche Gruppierungen vernichtet.
Kreml-Chef Wladimir Putin spricht von einer "weiteren groß angelegten Provokation" des "Kiewer Regimes". Die Ukraine würde, so Putin "wahlloses Feuer mit verschiedenen Waffen, einschließlich Raketen, auf zivile Gebäude, Wohnhäuser und Krankenwagen" lancieren.
Am Mittwoch meldete sich auch Russland-Experte Gerhard Mangott zu Wort. Mangott von der Innsbrucker Universität gilt als gefragter Fachmann auf dem Gebiet und ist auch im heimischen TV ein gefragter Gast.
Mangott postete auf der Kurznachrichtenplattform X und brachte dabei auch eine mögliche Gefahr für Österreich ins Spiel! "Die ukrainische Militäroperation in der russischen oblast' Kursk birgt die Gefahr einer Unterbrechung des Gastransits von Russland nach Zentraleuropa", mahnte der Experte.
Diese würde real, "wenn der letzte Einspeisepunkt für russisches Gas in Sudža durch die Kampfhandlungen beeinträchtigt oder gar zerstört werden könnte", so Mangott.
Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass trotz rückläufiger absoluten Zahlen noch immer der überwiegende Anteil von importiertem Gas aus Russland stammt. Nachdem der monatliche Gasimport-Anteil aus Russland im September 2022 bei nur mehr 21 Prozent war, steigt ebendieser Anteil seit Monaten wieder stark an. Trauriger Rekord im Dezember 2023, als 97 Prozent aller Gasimporte aus Russland stammten. Im Februar 2024 waren es immer noch 87 Prozent.