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Angst vor Virus: Shanghai wird zur Geisterstadt

Heute Redaktion
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24 Millionen Menschen leben in Chinas Metropole Shanghai. Doch seit ein paar Tagen sind die Straßen menschenleer. Aus Angst vor dem Coronavirus bleiben in Menschen lieber zu Hause.

Es sind Bilder, die man nur selten sieht. In Shanghai bleiben Geschäfte, Ämter, Restaurants und Schulen geschlossen, auf den Straßen sind kaum Autos oder Menschen zu sehen.

Mehr Tote als bei Sars-Epidemie

In der U-Bahn gibt es genug freie Sitzplätze. Jene Menschen, die im Freien unterwegs sind, tragen Atemschutzmasken. Nach Wuhan hat sich nun auch Shanghai in eine Geisterstadt verwandelt.

Das Coronavirus hat China fest im Griff. Seit dem Aufkommen der Lungenkrankheit wurden mehrere Städte unter Quarantäne gestellt. Allein in China starben bisher mindestens 803 Personen am Coronavirus. Bei der Sars-Epidemie 2002/2003 waren es weltweit 774 Tote gewesen. Täglich gibt es tausende neue Fälle.

Aus Angst vor einer Ansteckung bleiben die Menschen in Shanghai lieber in ihren Wohnungen. Viele sind verunsichert, Verschwörungstheorien kursieren im Netz.

Chinesische Bürger sind erzürnt über das Verhalten der Regierung. Diese hätte früher reagieren müssen. Zwischen den ersten Krankheitsfällen und dem Abriegeln von Wuhan vergingen schließlich mehr als sechs Wochen.

Arzt gestorben

Der Arzt Li Wenliang, der als Erster vor dem Coronavirus warnte, wurde zunächst wegen "Verbreiten von Gerüchten" festgenommen. Vor wenigen Tagen ist er selbst an den Folgen der Krankheit gestorben, "Heute" berichtete.

In Österreich gibt es bislang keinen bestätigten Fall. Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat für Donnerstag ein außerordentliches Ratstreffen der Gesundheitsminister der EU angekündigt. Dabei geht es laut Aussendung um abgestimmte Maßnahmen auf EU-Ebene zum Schutz gegen das Coronavirus.