Oberösterreich

Angst vor Wolf – erster Kindergarten trifft harte Regel

Wolfssichtungen nehmen zu, oft kommen die Tiere auch Siedlungen nahe. Ein Kindergarten zieht nun Konsequenzen: Spielen im Wald ist nicht mehr erlaubt.

Symbolfoto – ein Kindergarten im Bezirk Freistadt trifft neue Maßnahmen wegen der Wolfs-Gefahr.
Symbolfoto – ein Kindergarten im Bezirk Freistadt trifft neue Maßnahmen wegen der Wolfs-Gefahr.
Getty Images/iStockphoto

Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn: Seit der Wolf nach Österreich zurückgekehrt ist, wird heftig über seine Präsenz im Lande diskutiert. In Oberösterreich halten sich die meisten der Tiere im Mühlviertel auf. 

Das löst bei den Bewohnern Besorgnis aus. Der Grund: Alleine im März hat das Wolfs-Management Oberösterreich neun Wolfssichtungen und acht gerissene Wildtiere gezählt.

"Die Population steigt merklich an. Und wenn Wölfe ganz nahe an Siedlungen vorbeilaufen, ist das ein Verhalten, das niemand haben möchte. Andererseits waren die Risse bei Nutztieren in den vergangenen drei Jahren auf einem eher niedrigen Niveau", sagt der Wolfsbeauftragte des Landes Gottfried Diwold.

In den betroffenen Gebieten haben sich deshalb Bewohner zur Initiative "Wolfstopp" zusammengetan. "Die Verbreitung des Wolfs hat eine Dynamik erreicht, der wir entgegentreten müssen", sagt Gerhard Fallent den "Oberösterreichischen Nachrichten". 

Der Bauer hat im Februar mehrere Schafe an die Raubtiere verloren. Er fordert deshalb vehement eine Regulierung des Wolfsbestands. "Ich gehe von etwa 50 Wölfen aus, die sich in der Region aufhalten. In zwei bis drei Jahren werden es doppelt so viele sein. Ich warne eindringlich davor, dass das Mühlviertel dann zum Wolfviertel wird", sagte Fallent.

Kindergarten verbietet Wald-Spaziergänge

Die steigende Population habe dramatische Auswirkungen auf Tourismus, Landwirtschaft und Absiedelung. Wie solche Probleme aussehen können, zeigt sich gerade in einem Kindergarten in Sandl (Bezirk Freistadt). 

Die regelmäßigen Waldspaziergänge liegen vorerst auf Eis, da zuletzt auch tagsüber in direkter Nähe zu Siedlungen Wölfe beobachtet wurden. "Sollte ein Gericht befinden, dass wir Pädagogen eine Verletzung fahrlässig mitverschuldet haben, werden wir dafür auch haften müssen", erklärt Leiterin Sylvia Käfer den Hintergrund.

Besorgt zeigt sich auch der Tourismus. Die Gemeinde Liebenau (Bezirk Freistadt) etwa hat in den vergangenen fünf Jahren viel Geld investiert, um das Tannermoor als Ausflugsziel attraktiver zu  machen. "Es kann doch nicht sein, dass sich Urlauber und Erholungssuchende nicht mehr in unsere Wälder wagen und lieber in eine Therme fahren statt in das Mühlviertel", sagt Bürgermeister August Reichenberger (ÖVP).

Die Ausbreitung der Raubtiere dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden. "Der Wolf muss wieder lernen, dass er sich nicht ungefährdet menschlichen Siedlungen nähern kann", so der Ortschef. Eine Ausrottung der Tiere in Österreich wolle er aber nicht. 

Experte: "Hunde für Menschen gefährlicher als Wölfe"

Nach der Sichtung eines Wolfes in der Nähe von Linz, fordert die ÖVP nun eine Abschusserlaubnis in OÖ. Ein Experte sieht darin ein reines Polittheater.

Weltweit werden pro Jahr fünf bis sechs Menschen von Wölfen getötet. Viel gefährlicher sind hingegen Hunde. Sie seien dafür verantwortlich, dass jährlich bis zu 20.000 Menschen sterben.

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