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"Anno 1800: Dächer der Stadt" im Test – Mega-DLC!

Im neunten und letzten DLC von "Anno 1800" gibts nicht nur jede Menge neuer Inhalte. Die Erweiterung namens "Dächer der Stadt" richtet sich an Profis.

Rene Findenig
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    Waren die bisherigen "<a href="https://www.heute.at/s/anno-1800-test-erfullt-so-gut-wie-alle-fan-wunsche-50714730">Anno 1800</a>"-DLCs stets Erweiterungen, die auch Anfänger gut mitnahmen, richtet sich "Dächer der Stadt" an Vollblut-"Anno"-Fans.
    Waren die bisherigen "Anno 1800"-DLCs stets Erweiterungen, die auch Anfänger gut mitnahmen, richtet sich "Dächer der Stadt" an Vollblut-"Anno"-Fans.
    Ubisoft

    Waren die bisherigen "Anno 1800"-DLCs stets Erweiterungen, die auch Anfänger gut mitnahmen, richtet sich "Dächer der Stadt" an Vollblut-"Anno"-Fans, die Stunden, Tage und Wochen mit dem Spiel verbracht haben. Oberflächlich scheint "Dächer der Stadt" nur den Bau von Megametropolen mit Wolkenkratzern einzuführen, unter der Oberfläche aber brodelt es gewaltig und die Erweiterung ist komplexer als jede einzelne zuvor mit einem modularen Bausystem und Produktionsstätten.

    Der neue DLC macht es möglich, Städte auf weit über 100.000 Einwohner anwachsen zu lassen. Viele Spieler werden aber gar nicht direkt in die "Dächer der Stadt" einsteigen können, denn dazu muss man bereits 5.000 Investoren angelockt haben – erst dann poppt die neue Quest des DLC im Hauptspiel auf. Wer ganz neu mit "Anno 1800" beginnt, wird dazu gut 20 bis 25 Spielstunden brauchen. Veteranen brauchen jetzt aber nicht grinsen, denn selbst sie können nicht alles im neuen DLC einfach in wenigen Schritten abarbeiten.

    Extreme Spielzeit für einen DLC

    Durch die neuen Funktionen muss nämlich selbst in bereits lange laufenden Endlos-Spielrunden allerlei neu geplant, umgebaut und errichtet werden, was selbst Experten auf über 25 Spielstunden bringt, bis sie alles, was die Erweiterung zu bieten hat, auch durchgeackert haben. Für eine Erweiterung ist die hohe Spielstundenanzahl fast einmalig, mehr Stoff gab es bisher kaum in einem DLC. Einen guten Eindruck vom Ausmaß gibt das neue Monument des DLC, der "Skyline Tower". Bevor man ihn überhaupt bauen darf, braucht es weit über ein Dutzend Wolkenkratzer auf höchster Ausbaustufe.

    Gleich eine ganze Reihe neuer Gameplay-Elemente hält im Spiel Einzug. Eines der komplexesten ist das neue, modulare Hochhaus-System. Dabei können Gebäude stufenweise in die Höhe ausgebaut werden, was einerseits die Einwohnerzahl erhöht, andererseits aber auch deren Bedürfnisse. Dürstet es den Bewohnern etwa nach Alkohol, müssen dazu entsprechende Produktionsketten errichtet werden, die mitunter extrem komplex ausfallen können.

    Jede Menge Umbauarbeiten notwendig

    Neu ist, dass diese Produktionsketten zwar mit wenigen neuen Gebäuden – Fabriken, Einkaufspassagen und Fertigungsstraßen – aufwartet, diese aber allesamt auf verschiedenste Weise spezialisiert werden können. Wie keine Produktionskette dann je nach Zusammensetzung gleich wie die andere funktioniert, sieht durch das modulare System auch kein Wolkenkratzer genauso wie der andere aus. Ein super Feature, das die Stadt noch etwas abwechslungsreicher macht. Entsprechend der getroffenen Auswahl reicht die Abwechslung bis in die Animationen hinein.

    Auch Gebäude, die mit anderen Erweiterungen ins Spiel eingeführt wurden, bekommen mit "Dächer der Stadt" neue Optionen und auch ihr Aussehen verändert sich, wenn man die herzustellenden Produkte verändert. Da wiederum Hochhäuser nicht nur viel Platz einnehmen, sondern auch Unterhaltskosten verlangen und zudem an Einkaufsmöglichkeiten und Produktionsketten angeschlossen werden müssen, ist ein großer Umbau einer vielleicht schon bestehenden Riesen-Metropole unvermeidlich. Je ausgebauter die Wolkenkratzer sich zeigen, umso anspruchsvoller wird auch die Stadtplanung.

    Mehr kann man sich nicht wünschen

    Wer jetzt denkt, er hat auf seiner "Anno"-Karte sowieso noch jede Menge Platz frei und baut dort die Skyscraper nebeneinander hin, der wird sein blaues Wunder erleben, denn die Gebäude beeinflussen sich auch gegenseitig. So wirft ein Hochhaus nur genug Geld ab, wenn es alleine in einer Umgebung steht, in der man die Landschaft überblicken kann. Verdeckt ein anderes Hochhaus dagegen die Sicht, sinken die Einnahmen bei gleichbleibenden oder gar steigenden Kosten drastisch. Das wird selbst im ansonsten sehr einfach verständlichen Tutorial nicht so wirklich schnell klar.

    Picture

    Erstmals gelingt es dem neuesten "Anno"-Spiel durch die neue Erweiterung perfekt, das Management- und Planungssystem mit einem sich stetig veränderndem Look und neuen Animationen der Stadt zu verbinden, um Anfänger sowie Experten stundenlang bei der Stange zu halten. Dazu kommen auch noch zahlreiche Aufgaben, die sogar in eine kleine Geschichte mit verschiedenen Fortschrittszweigen eingewoben wurden. Mehr kann man sich eigentlich nicht von einem DLC wünschen.

    Enorme Herausforderung für Anfänger und Profis

    Spieler können in "Dächer der Stadt" übrigens aus drei Schwierigkeitsgraden wählen, die das Game allerdings nur bei den Kosten leichter machen. Die perfekte Stadtplanung, die Ausdauer für das neue Monument und die Organisation der Produktionsketten bleiben Aufgaben, die dennoch Tage, Stunden und Wochen an Spielzeit fressen werden. Es ist deutlich ersichtlich, dass "Dächer der Stadt" als DLC-Abschluss sehr, sehr intensiv auf das "Anno"-Endgame abzielt.

    Neulinge werden sich erst stundenlang mit dem Hauptspiel beschäftigen und sich dann ebenso lange in "Dächer der Stadt" einarbeiten, auf Langzeitspieler wartet hingegen ein aufwendiger Umbau der Landschaft – dennoch ist die Motivation beim neuen DLC riesig und er sorgt auch nach dem Ende der Erweiterungen für wochenlangen neuen Spielspaß. Ein würdiger Abschluss der Erweiterungsserie für ein großartiges Spiel!