Das Familienhotel in Ratschach (Gemeinde Straßburg) will den Übergang zu einem Ganzjahresbetrieb meistern, indem eine neue Gästeschicht angesprochen wird. So erklärt Hotelbetreiberin Manuela Linder die neue Strategie des 70-Betten-Hotels gegenüber dem "ORF". Aufgrund der Lage, weit weg von den Kärntner Seen, sei man klar im Nachteil und müsse kreativ werden. Der neue Swinger-Trakt mit vier eigens dafür eingerichteten Zimmern ist über einen getrennten Eingang begehbar. Doch die Nachbarn wehren sich gegen das neue Geschäftsmodell der Unternehmerfamilie.
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So räumten einige direkte Nachbarn des Hotels Bedenken wegen der geplanten Swinger-Events ein. Eine besonders besorgte Nachbarin erklärt gegenüber "ORF Kärnten", dass sie vor allem der mangelnde Sichtschutz störe. Sie befürchtet, "dass wir die nackerten Swinger stöhnend im Garten haben". Aufgrund des Wirbels um die Pläne der Familie Linder fand am Dienstag ein Behördenrundgang mit Sachverständigen statt.
Sechs Stunden lang inspizierten die zuständigen Sachverständigen die Swinger-Räumlichkeiten des Erlebnishotels. Nun steht endgültig fest, dass der für den 7. Oktober geplanten Eröffnung nichts mehr im Weg steht. Es gebe vonseiten der Behörden so gut wie keine Einwände, wie es heißt. Sollten nach dem Anlaufen des Betriebs Anrainerbeschwerden auftreten, müssten die Auflagen unter Umständen nachgeschärft werden – mögliche Schraubstellen seien etwa die Betriebszeiten oder Lärmschutzwände.
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Hotel-Chef Jens Lindner versteht die Aufregung nicht: "Im Hotel ist ein normaler Hotelbetrieb, wie ihn jedes andere Hotel hat. Wenn ich jetzt dann sage, ich habe einen Wellnessbereich, einen Spabereich, wo ein FKK-Bereich ist, laufen ja die Gäste auch nicht nackt herunten herum. Wir haben im Nebengebäude Zimmer für eine gewisse Klientel, die das haben möchte. Alles ist freiwillig. Die gehen dann rüber oder auch nicht", ließ er den "ORF" wissen.
Hotelbetreiberin Manuela Linder erklärt, dass ab Oktober Events und Partys stattfinden würden – jedoch nur für angemeldete Gäste: "Man merkt, dass viele Gäste daran Interesse haben." Anstoß für die Idee waren die Sonderwünsche einer Reisegruppe: "Im Sommer gab es eine Anfrage von acht Motorradfahrern, die wollten einen Bereich für sich alleine. Wir haben ihnen gesagt, sie können den Speisesaal für sich allein haben. Aber sie haben klipp und klar gesagt, sie wollen Räumlichkeiten, wo sie unter sich sind. Da ist die Idee entstanden."
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Sie will die Bedenken der Anrainer hinsichtlich des angrenzenden Kinderspielplatzes zerstreuen und verspricht Diskretion: "Aus meiner Sicht brauchen sich die Nachbarn keine Sorgen machen, es wird keiner mitkriegen, was da abläuft. Niemand wird in Dessous draußen herumlaufen, das passiert alles hinter verschlossenen Türen."
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Zwischen ihrem Anspruch, eine Familienhotel zu sein, und dem neu eingeschlagenen Weg sieht die Hotelierin keinen Widerspruch: "Das ist wie zu Hause, die Kinder schlafen im Zimmer, und die Eltern vergnügen sich am späteren Abend unten." Das Hotel sei immer unter Aufsicht, die Hoteliersfamilie immer im Haus, und es gebe auch Babyphone.