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Anschlag auf bulgarischen Parteichef vereitelt

Heute Redaktion
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Ein 25-Jähriger lief am Parteitag der bulgarischen Türken-Partei DPS am Samstag auf das Podium und bedrohte den Parteivorsitzenden Achmed Dogan mit einer Pistole. Attentäter Oktai Enimehmedow wurde brutal überwältigt.

Ein 25-Jähriger lief am Parteitag der bulgarischen Türken-Partei DPS am Samstag auf das Podium und bedrohte den Parteivorsitzenden Achmed Dogan mit einer Pistole. Attentäter Oktai Enimehmedow wurde brutal überwältigt.

Beim Verhör gab der türkischstämmige Architekturstudent zu, dass er die Tat zwar geplant hatte, jedoch ohne die Absicht, den DPS-Parteichef zu töten. "Laut seinen eigenen Angaben wollte er ihn lediglich wachrütteln, weil er mit Achmed Dogans Alleinherrschaft und Diktat in der Partei nicht einverstanden sei", erklärte Nedeltscho Stojtschew, Leiter des Psychologieinstituts beim bulgarischen Innenministerium.

Bei der Hausdurchsuchung wurde im Haus des Attentäters ein Abschiedsbrief gefunden. Der junge Mann, der für die Polizei als zurechnungsfähig gilt, sei sich über die eventuellen Folgen eines solchen Angriffs durchaus im Klaren gewesen und habe nicht ausgeschlossen, dass er vom Sicherheitspersonal erschossen werden könnte, kommentierten die Ermittler.

Die Tatwaffe - eine Gaspistole türkischer Herkunft - hätte Dogan nicht lebensgefährlich verletzen können. Enimehmedow drohen sechs Jahre Haft. Der Anschlag wurde von Ministerpräsident Bojko Borissow verurteilt. Zudem kritisierte der Regierungschef jene Männer, die den am Boden liegenden Attentäter traten (sogar gegen den Kopf) und schlugen.