Ein 14-Jähriger starb am Samstag bei dem wahllosen Angriff eines 23-jährigen Syrers auf Menschen im Zentrum von Villach. Fünf Menschen wurden teils schwer verletzt. Darunter auch Daniel – der Jugendliche erlitt einen Durchstich des Unterarms, musste notoperiert werden.
Am Dienstagabend schilderte er gegenüber dem ORF in einer "ZiB Spezial" den Angriff und beschrieb den Täter: "Für mich hat er gewirkt wie ein Teenager. Auf jeden Fall entschlossen, er hat die Situation genossen. Es war für ihn sicher so wie ein kleiner Film."
Den Moment des Angriffs erlebte Daniel so: "Er hat einmal zugestochen. Ich habe meinen Körper nach hinten gelehnt und habe meine rechte Hand als Schild verwendet sozusagen, damit er mich nicht auf lebensbedrohliche Körperstellen trifft, wie Hals oder Brust oder Herz."
„Für mich hat er gewirkt wie ein Teenager. Auf jeden Fall entschlossen, er hat die Situation genossen“Danielüberlebte den Anschlag in Villach schwerverletzt
Und: "Es war ein schneller Einstich, er hat mich einfach durchgetroffen am Unterarm. Er ist kurz stehengeblieben, als er zugestochen hat. Da habe ich entschieden, dass ich die Flucht ergreife. Er ist mir dann Gott sei Dank nicht nachgelaufen."
Der mutmaßliche Attentäter von Villach hat sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor seiner tödlichen Messerattacke binnen drei Monaten auf der Videoplattform TikTok islamistisch radikalisiert. Der 23-jährige Syrer habe zwar vor der Tat einen Treueschwur auf den Islamischen Staat abgelegt, aber keinen direkten Kontakt zu dem Terrornetzwerk gesucht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz.
Der Verdächtige habe erwartet, dass die Polizei die Aufnahme des IS-Schwurs nach dem Attentat veröffentlichen werde, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur, nachdem der Verdächtige verhört worden war. "Er ist relativ emotionslos", berichtete Kitz.
Der Verdächtige war 2019 nach Österreich gekommen. Er war danach nach Deutschland weitergereist und hatte dort einen Asylantrag gestellt.
In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen.
Ahmad G. wurde jedoch nach Österreich zurückgeschickt, wo ihm der Flüchtlingsstatus zuerkannt wurde. Vor dem Anschlag war er nach Angaben der Polizei nicht mit dem Strafrecht in Konflikt geraten. Er hatte jedoch eine Verwaltungsstrafe wegen Urkundenfälschung in Deutschland erhalten, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete.