Politik

Anschober: "Viele kleine Cluster in Österreich"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober lud am Freitag wieder zu einer Pressekonferenz, um über die neuesten Corona-Entwicklungen zu informieren.

Stefanie Riegler
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Rudolf Anschober
Rudolf Anschober
picturedesk.com

Gesundheitsminister Rudolf Anschober gab wieder neue Infos über die derzeitige Situation in Österreich bekannt. Am Freitag wurden in Österreich 282 Neuinfektionen verzeichnet. "Wir sind erstmals seit Monaten über der 200er Grenze. Das ist alarmierend. Wir müssen darauf schauen, diese Entwicklung wieder stärker zu stabilisieren", so der Minister.

Gegenüber stehen 151 Neugenesene, bei 12.000 Testungen. 110 Personen sind hospitalisiert. Diese Zahlen werden laut Anschober am Freitag im Laufe des Tages genau auf Cluster analysiert.

Nachschärfungen bei Reisebestimmungen?

"Da muss man sich ansehen, ob wir einen Ausrutscher haben oder ob das Zahlen sind, die sich auf diese Höhen stabilisieren." Falls der zweite Fall eintritt, so Anschober,  wird man wohl vor allem bei den Infektionen nachschärfen, die mit Reisenden zu tun haben. Vor allem Kroatien-Urlauber waren zuletzt vermehrt betroffen.

Weiters wurde am Freitag die Zahl von einer Million Testungen seit Beginn der Corona-Pandemie überschritten. "Wir machen mehr Tests als jemals zuvor", so der grüne Politiker. 

Mehr Menschen ohne Symptome getestet

Nachdem zu Beginn nur Personen mit Symptomen, die in Risikogebieten waren oder Kontakt zu Covid-Patienten hatten, getestet wurden, werden mittlerweile mehr Screening-Testungen gemacht und so vielmehr Menschen ohne Symptome erreicht.

Die steigende Anzahl von Tests erklärt auch die steigende Zahl der Fälle. In den letzten 24 Stunden wurden 12.000 Tests durchgeführt. 24 Prozent der positiven Tests sind asymptomatisch. "Solche Fälle hätten wir früher nicht erkannt", meint Anschober.

Die steigenden Zahlen gehen auf viele kleine Cluster in Österreich zurück, vermehrt durch Familienfeiern und Umfeld-Screenings. Aber auch reiseassoziierte Cluster kommen häufig vor, so der Gesundheitsminister: "Nach dem Comeback des Tourismus sitzen wir in Europa in einem Boot und müssen eng zusammenarbeiten."

Alterspyramide verschoben

Die Alterspyramide hat sich ebenfalls verschoben. Waren zu Beginn mehr ältere Menschen von Corona betroffen, dominiert nun die Altersgruppe von 15-24 Jahren. Weiters gibt es deutliche Rückgänge bei den Hospitalisierungen.

Derzeit wird viel bezüglich der Langzeitfolgen geforscht. Bei Corona handelt es sich nicht nur um eine Lungenerkrankung. Laut deutschen Studien wurden bei vielen Patienten auch Schädigungen am Herz nachgewiesen.

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