Politik

Anschober im August präsenter als Kurz, Strache Dritter

Erstmals führt Anschober das Politiker-Präsenz-Ranking auf Platz 1 an und verdrängt Kurz. Doch auch Strache kann stark zulegen.

Leo Stempfl
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Anschober erstmals an der Spitze - Kurz und Strache folgen auf den Rängen zwei und drei.
Anschober erstmals an der Spitze - Kurz und Strache folgen auf den Rängen zwei und drei.
APA-Comm

Im APA-Comm-Politikerranking, das monatlich die mediale Präsenz der österreichischen Politiker auswertet, kann erstmals Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) das Feld anführen. Der Grund dafür dürfte auch im August an der Corona-Krise liegen. So gingen auf sein Konto ganze 871 Beiträge.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) liegt mit 834 Beiträgen knapp dahinter. Dieser ist somit erstmals seit September 2017 nicht an der Spitze. Auf Rang 3 folgt Team-HC-Strache-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache mit 534 Beiträgen. Fast gleichauf befinden sich dahinter die Ränge vier und fünf: Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ, 369 Beiträge) und ÖVP-Wien-Spitzenkandidat und Finanzminister Gernot Blümel (364 Beiträge).

Anschober erstmals an der Spitze - Kurz und Strache folgen auf den Rängen zwei und drei.
Anschober erstmals an der Spitze - Kurz und Strache folgen auf den Rängen zwei und drei.
APA-Comm

Reiserückkehrer und Wahlkampf in Wien

Die Gründe für die hohe mediale Berichterstattung über Anschober liegt im Ferienmonat August an dem hohen Interesse zu Reiserückkehrern. Reisewarnungen, Beschränkungen, verpflichtende Tests und Quarantäne waren alles Aspekte, die für österreichische Urlauber von Bedeutung waren. Auch die unklaren Informationen über die Corona-Ampel haben zu vielen Diskussionen und starker Kritik geführt.

Sebastian Kurz, der bis vor Kurzem noch auf eine persönliche Teilhabe an Pressekonferenzen bestand, ließ den Gesundheitsminister im August gelegentlich auf eigene Faust Maßnahmen verkünden. Die Berichterstattung über den Kanzler hatte dominierend den Inhalt einer zweiten Corona-Welle, Grenzkontrollen und einer Rede zur Lage der Nation.

Die Causa Klosterneuburg sorgte für ein hohes mediales Interesse an HC Strache, immerhin galt es zu klären, ob dieser bei der Wien Wahl mit seiner Liste antreten darf. Strache behauptete, in der Wohnung seiner Mutter in Wien-Landstraße zu wohnen. Mama Strache gab an, ihr Sohn wohne seit 19 Jahren nicht mehr dort, bei einer Hausdurchsuchung waren keinerlei persönliche Gegenstände gefunden worden und Strache selbst gab im Rahmen mehrerer Klagen seine Adresse in Klosterneuburg an. Die Bezirkswahlbehörde Landstraße entschied: Strache darf kandidieren.