Coronavirus

Anschober sagt, welche Verschärfungen bald kommen

Am Montag wurden zwar keine Corona-Lockerungen, aber auch keine massiven Verschärfungen angekündigt. Sie könnten trotzdem kommen.

Heute Redaktion
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Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) in der "ZiB2".
Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) in der "ZiB2".
Screenshot ORF

Keine Lockerungen! Das war die Bilanz der Regierungspressekonferenz am Montag. Am Abend war dazu Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) zu Gast in der "ZiB2" bei Armin Wolf.

Warum wurde nichts wirklich Neues beschlossen? Anschober: "Ich habe die Situation vorgefunden, dass viele Menschen Öffnungen wollten. Ich habe thematisiert, dass wir Probleme auf den Intensivstationen haben. Es wäre das falsche Signal gewesen, jetzt Öffnungen durchzuführen. Wir brauchen Zusatzmaßnahmen für Ostösterreich. Diese werden am Dienstag verhandelt." Er kämpfe darum, dass schnell effiziente Maßnahmen realisieren werden. Das Hauptkriterium sei die Situation auf den Intensivstationen.

Verschärfungen

Die Intensivbetten in manchen Wiener Spitälern sind bereits voll. Warum nicht gleich ein Lockdown angesagt? "Ich brauche Entscheidungen, die breit getragen werden", so der Gesundheitsminister. "Ich werde alles in meiner Macht tun, damit das kommt, was nötig ist." Vor allem in drei Bereichen soll es Verschärfungen geben: In den Sozialräumen an Arbeitsplätzen, eine "massive Ausweitung" der FFP2-Masken in geschlossenen Räumen und ein Ausbau der Tests. Und: Es sei laut Anschober nicht vom Tisch, dass es auch an Schulen zu weiteren Maßnahmen kommt.

Hier sind die am Montag beschlossenen Schritte:

1
Ost-Gipfel

Bereits in wenigen Tagen treffen sich Michael Ludwig (SP, Wien), Johanna Mikl-Leitner (VP, NÖ) und Hans Peter Doskozil (SP, Bgld.) bei Gesundheitsminister Anschober zu einer vertiefenden Runde. Es gibt einen eigenen "Ost-Gipfel", um Maßnahmen zu erarbeiten, durch die eine Überlastung der Intensivkapazitäten in Wien verhindert werden kann. Die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland werden diese Woche mit dem Gesundheitsministerium über diese eigenen Maßnahmen beraten. Bereits am Montag hatte man sich abseits der restlichen Länder beraten.

2
Gastro-Öffnung abgesagt

Die ersehnte Schanigarten-Öffnung per 27.3. muss aufgeschoben werden. Bis auf Vorarlberg wird der bisherige Weg des Lockdown light fortgesetzt. Bedeutet konkret, keine Lockerungen, aber auch keine Verschärfungen.

3
Notbremse

Erreicht ein Bezirk die Inzidenz von 400, werden zwischen dem jeweiligen Bundesland und dem Gesundheitsministerium maßgeschneiderte Maßnahmen gesetzt. 

Das betrifft derzeit

Neunkirchen (NÖ): 470,2; Wiener Neustadt (NÖ): 458,3; Sankt Johann im Pongau (Sbg): 433,5; Wiener Neustadt (Land) (NÖ): 424,0

Diese Regionen "blinken" dunkelrot

Scheibbs (NÖ): 367,0; Hallein (Sbg): 365,0; Baden (NÖ): 356,4; Kirchdorf an der Krems (OÖ): 350,4 – auch in der Hauptstadt Wien ist die Inzidenz bereits über die 300er-Marke geklettert.

4
Schulen bleiben offen

Bis zu einer 7-Tages-Inzidenz von 400 bleiben die Schulen geöffnet, auch eine Verlängerung der Osterferien war am Montag vorerst vom Tisch. Neuerung: Künftig könnte bei einem positiven Fall die komplette Klasse als K1-Kontaktpersonen firmieren.

5
Lockerungen

Die Lockerungen werden vertagt. Öffnungsschritte finden nach Ostern statt, sofern die Entwicklung auf den Intensivstationen stabil bleibt. Wie "Heute" von einem Regierungsinsider zugetragen wurde, wird in Zukunft für die Bewertung der Lage nicht nur der Inzidenzwert herangezogen, sondern vor allem auch die Auslastung auf den Intensivstationen sowie die Durchimpfungsquote der über 50-Jährigen.

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    Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Montag beim Corona-Gipfel der Regierung mit Expertinnen und Experten und den Landeshauptleuten im Bundeskanzleramt in Wien.
    Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Montag beim Corona-Gipfel der Regierung mit Expertinnen und Experten und den Landeshauptleuten im Bundeskanzleramt in Wien.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com