Politik

Anschober will Billig-Fleisch-Produktion stoppen

Der Corona-Ausbruch in der deutschen Großmetzgerei Tönnies schlägt hohe Wellen. Rudolf Anschober fordert den Stopp der Billig-Fleisch-Produktion.

Heute Redaktion
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Gesundheitsminister Rudolf Anschober
picturedesk.com

Mehr als 1.500 Mitarbeiter der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück sind mit dem Coronavirus Covid-19 infiziert. Für Gesundheits- und Tierschutzminister Rudolf Anschober sieht Handlungsbedarf und ruft zur Unterzeichnung des Klima- und Tierschutzvolksbegehrens auf.

Kennzeichnung von Herkunft und Tierhaltung

"Die Schattenseite von Billigst-Fleisch sind Tierleid, schlechte Entlohnung der Bäuerinnen und Bauern, prekäre Arbeitsbedingungen auf den Schlachthöfen - diese Missstände müssen beendet werden", fordert Anschober. Eine klare Kennzeichnung von Herkunft und Tierhaltung sei dafür Voraussetzung.

Nach dem Skandal im Schlachthof-Betrieb Tönnies braucht es ein Umdenken. "Wenn wir mehr Transparenz in den Markt bekommen, dann können sich die Konsumentinnen und Konsumenten bei jedem Einkauf, bei jedem Kantinen- oder Restaurantbesuch entscheiden, welche Form der Tierhaltung sie unterstützen. Und dann bin ich mir sicher, wo die Mehrheit der Bevölkerung steht. Es muss endlich Klarheit herrschen, was uns da aufgetischt wird."

SPÖ: "Fall Tönnies muss in Österreich verhindert werden"

Aber auch der Lebensmitteleinzelhandel ist gefordert, die teilweise gnadenlose Rabattschlacht mit Billig-Fleisch als Lockangebot zu beenden. "Überfüllte Ställe, qualvolle Tiertransporte und skandalöse Arbeitsbedingungen dürfen nicht dazu benutzt werden, um schamlos Gewinne zu erwirtschaften. Ich fordere deshalb alle Österreicherinnen und Österreicher auf, das Tierschutzvolksbegehren zu unterstützen. Mit einem guten Ergebnis als Rückenwind werden wir die Weichen für mehr Transparenz und Tierwohle stellen", ist Anschober überzeugt.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner möchte mehr Kontrollen auch in österreichischen Schlachthöfen. Sie forderte am Dienstag, dass vermehrt Testungen durchgeführt werden, denn hier herrsche eine besondere Gefahrensituation: "Ein Fall Tönnies muss in Österreich verhindert werden."

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