Gesundheit

Antikörper-Cocktail in Labortests gegen Omikron aktiv

Bisher hatte sich das Medikament nach Unternehmens-Angaben gegen alle als besorgniserregend eingestuften Coronavirus-Varianten als wirksam erwiesen.

Sabine Primes
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Das Glaxo Smith Kline Hauptquartier in West-London.
Das Glaxo Smith Kline Hauptquartier in West-London.
Getty Images

Die Covid-19-Antikörpertherapie des britischen Herstellers GlaxoSmithKline könnte womöglich auch gegen die neue Omikron-Variante wirksam sein. Labortests der in der Variante gefundenen Mutationen zeigten, dass das Medikament Sotrovimab immer noch gegen das Virus aktiv sei, teilte das Unternehmen in London mit.

Der Pharmakonzern will nun weitere Tests durchführen und bis Jahresende darüber informieren, inwieweit das Mittel auf eine Kombination aus allen Omikron-Mutationen anspricht. Bisher hatte sich das Medikament nach Unternehmens-Angaben gegen sämtliche als besorgniserregend eingestuften Varianten des Coronavirus als wirksam erwiesen.

"Sotrovimab wurde absichtlich mit Blick auf ein mutierendes Virus entwickelt" sagte George Scangos, Vorstandsvorsitzender des Mitentwicklers Vir Biotechnology laut Mitteilung. Das Mittel ist bisher nur in wenigen Ländern verfügbar, darunter USA und Australien, Japan und Saudi Arabien.

Britische Aufsichtsbehörde genehmigte Sotrovimab

Am Donnerstag genehmigte die britische Aufsichtsbehörde das Medikament, da Sotrovimab das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Tod bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Covid-19-Erkrankung reduziere. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat bereits eine positive Empfehlung für das Medikament abgegeben, das als "Xevudy" vermarktet wird.

Weltweit ist die Ungewissheit derzeit groß, inwieweit die Omikron-Variante tatsächlich die Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe und Medikamente untergräbt. Auch Regeneron Pharmaceuticals führt derzeit Tests mit Blick auf Omikron durch, nachdem erste Anzeichen dafür sprechen, dass der Antikörper-Cocktail des US-Herstellers möglicherweise weniger wirksam gegen diese Variante ist.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zunächst im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante als "besorgniserregend" eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass Omikron die Wirksamkeit der Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Mutante hat, steht noch nicht fest. Mittlerweile sind in etlichen europäischen Ländern - darunter auch Österreich - Fälle der Variante entdeckt worden.