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Nackt-Amokläufer glaubt, dass Taylor Swift ihn stalkt

Bei einer Schießerei im US-Bundesstaat Tennessee sind vier Menschen getötet worden. Der Täter war der Polizei schon länger bekannt.

Heute Redaktion
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Eine bizarre Bluttat erschüttert die USA: Ein nackter Angreifer stürmte in der Nacht zu Sonntag ein Schnellrestaurant in Nashville, eröffnete das Feuer mit einem Sturmgewehr und tötete mindestens vier Menschen. Zwei weitere wurden nach Polizeiangaben verletzt. Der Täter ergriff unbekleidet die Flucht. Die Polizei identifizierte ihn als den 29-jährigen Mann aus dem Bundesstaat Illinois – "heute.at" berichtete.

Mantel abgelegt

Nach Polizeiangaben betrat der Angreifer gegen 03.25 Uhr früh Ortszeit ein Waffel-Schnellrestaurant im Vorort Antioch. Er habe über seinem nackten Körper nur einen Mantel getragen, den er dann ablegte. Der Täter habe dann geschossen, bis ihm ein Restaurantbesucher die Waffe entrissen habe. "Er war nackt und trat zu Fuß die Flucht an", hieß es in der Polizeierklärung.

Ein Autokennzeichen führte die Polizei auf die Spur des 29-jährigen Travis Reinking, den die Polizei schließlich als den Angreifer identifizierte. Reinking stammt aus einer Ortschaft im Bundesstaat Illinois, die mehr als 700 Kilometer von der im Südosten der USA gelegenen Stadt Nashville liegt. Er wird nun wegen Mordes gesucht. Drei der Opfer in dem Waffel-Restaurant waren auf der Stelle tot. Ein vierter starb im Krankenhaus.

"Bewaffnet und gefährlich"

Der Täter hat bereits eine lange Polizei-Akte. Seit 2014 soll er unter Wahnvorstellungen leiden – unter anderem behauptete er, von Popstar Taylor Swift gestalkt zu werden. Immer wieder soll es laut Medienberichten zu Zwischenfällen mit Waffen gekommen sein. So habe Reinking letzten Juli versucht, bewaffnet ins Weiße Haus einzudringen, um Donald Trump zu treffen.

Nachdem er wegen Hausfriedensbruchs verhaftet wurde, beschlagnahmte die Polizei im Oktober 2017 seine Waffen. Allerdings händigten sie diese später Reinkings Vater aus. Dieser wiederum gab sie an seinen Sohn zurück. Zu den beschlagnahmten Waffen gehörte auch das AR-15-Sturmgewehr, mit der Reinking jetzt die Gäste des Schnellrestaurants getötet hat.

Die Polizei glaubt, dass der flüchtige Reinking weitere Waffen auf sich trägt. Sie warnt, er sei "bewaffnet und gefährlich".

AR-15: Amokläufer-Gewehr ist beliebteste Waffe in den USA

Das AR-15 Sturmgewehr ist eine Waffe, die vielfach bei Überfällen und Angriffen in den USA zum Einsatz kommt. Sowohl der Attentäter von Las Vegas, der im vergangenen Oktober 58 Menschen tötete, als auch der Schütze an der Highschool in Florida, der im Februar 17 Menschen erschoss, verwendeten ein Sturmgewehr dieses Typs.

Die zahlreichen Massaker und insbesondere das Blutbad an der Schule in Florida haben in den USA eine von Schülern getragene Protestbewegung in Gang gesetzt, die nach jahrelanger Tatenlosigkeit eine Verschärfung der laxen Waffengesetze in den USA fordert. Nach jüngsten Umfragen befürworten inzwischen 62 Prozent der Befragten ein landesweites Verbot für den Verkauf von Sturmgewehren.



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