Politik

Antisemitische Angriffe erneut angestiegen

Heute Redaktion
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2016 gab es 477 antisemitische Vorfälle. Einen starken Anstieg verzeichnete man bei Vandalismus und tätlichen Angriffen. Hasspostings gingen zurück.

Der Antisemitismusbericht 2016 dokumentiert erneut einen Anstieg antisemitischer Vorfälle. 477 Fälle wurden registriert. In den meisten davon handelte es sich um Briefe oder Anrufe (198 Fälle) und Fälle über das Internet (153). 2015 waren es insgesamt 465 derartige Vorfälle. Damit ist der rasante Anstieg zumindest gebremst. Denn 2014 wurden "erst" 255 Fälle registriert.

Stark gestiegen sind Beschmierungen und Sachbeschädigungen (+ 36 % auf 68 Fälle) und Beschimpfungen und Bedrohungen (+ 33,3 % auf 24). Hasspostings dagegen gingen um rund ein Viertel zurück. Erschreckend die Entwicklung bei tätlichen Angriffen. 2015 gab es gerade zwei, im vergangenen Jahr schon sieben. Die meisten der zuordenbaren Fälle entfielen auf rechtsextreme Täter (68 %) 22 % waren islamistisch, 10 % linksextrem motiviert.

Islamistische Propaganda

Der Bericht zeigt, dass Beschimpfungen dabei zusehends im schulischen Umfeld stattfinden. Der Zusammenhang zwischen Antisemitismus und islamistisch orientierter Propaganda im Netz tritt dabei immer deutlicher zutage.

Außenminister Sebastian Kurz (VP), der den Bericht am Donnerstag präsentierte: "Es gibt Null Toleranz für jede Form des Antisemitismus, weder im Alltag noch in den sozialen Medien. Das ist mir ein sehr wichtiges Anliegen." Er sieht vor allem auch bei den neuen Formen des Antisemitismus großen Handlungsbedarf. Vor allem bei Antisemitismus an Schulen dürfe man nicht tatenlos zusehen und müsse gegensteuern. (bob)

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