Wien

Strache-Kandidatin will Kündigung bei AUA anfechten

Neo-Politikerin Christina Kohl wurde als Flugbegleiterin bei der AUA geschasst: Sie habe auf einer Demonstration antisemitische Parolen gerufen.

Clemens Pilz
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Christina Kohl wies am Freitag Vorwürfe des Antisemitismus zurück.
Christina Kohl wies am Freitag Vorwürfe des Antisemitismus zurück.
Facebook/Team HC Strache

"Sie ist eine Kämpferin für Freiheit und Individualität und wenn es um Grundrechte und Bürgerrechte geht, ist sie massiv im Einsatz" – mit diesen Worten wurde "Team HC Strache"-Kandidatin Christina Kohl am Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert. Wie es aussieht, wenn die (nun Ex-)Flugbegleiterin für ihre Anliegen mobilisiert, zeigte nur wenige Stunden später ein auf Twitter publik gewordenes Video.

Darin ist die 24-Jährige auf einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu sehen. Und zu hören: "Kurz muss weg, Rothschild muss weg, Illuminati müssen weg", brüllt sie in ein Megafon. Ihr Arbeitgeber, die AUA, wertete das Verhalten als "unentschuldbar" und kündigte Kohl fristlos.

Team HC Strache gibt Rückendeckung

Generalsekräter Christian Höbart stellte sich am Freitag bei einer Pressekonferenz hinter die junge Frau. Für ihn sei das Verhalten der AUA ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit und die Kündigung der Neo-Politikerin eine Reaktion auf ihre "Kritik am herrschenden System". "Kohl wird Beistand von uns erhalten", verspricht er, man habe auch bereits eine Juristin mit der Angelegenheit betraut. 

Strache-Kandidatin sieht sich in Meinung bestätigt

Kohl bezeichnete den Vorwurf des Antisemitismus als "absolut unhaltbar" und "Gesinnungsterror". Sie habe "mit der vollkommen wirren Haltung von Antisemitismus, aber auch jedes anderen Radikalismus nichts am Hut" und behalte sich rechtliche Schritte vor. Die Kündigung zeige Defizite bei der Meinungsfreiheit und sei als Beweis zu interpretieren, "dass die Kritik, die ich an dem System geübt habe, berechtigt ist". Sie werde die Entlassung anfechten.