Anwalt von Killer: "Familie hetzte ihn auf, er bereut"

Xhemajl M. (36) sitzt in St. Pölten in U-Haft, Anwalt Wolfgang Blaschitz: "Es sollte eine finale Aussprache werden, sie wollte ihm die Kinder wegnehmen. Die Familie war gegen ihn."

Trotz einiger Sprachbarrieren (Anm.: Xhemajl M. konnte ja sein Anti-Gewalttraining nicht machen, weil er zu wenig Deutsch spricht) unterhielten sich der renommierte Strafverteidiger Wolfgang Blaschitz und sein Neo-Mandant diese Woche im Gefängnis. "Er war recht redselig", so Blaschitz.

Zum Tatablauf: Es sollte eine letzte Aussprache am Tullner Parkplatz werden, Xhemajl. M. fürchtete, dass er die Kinder (6, 10) nicht mehr sehen dürfe. Die Aussprache eskalierte, er geriet in Rage und rammte ihr einen Dolch elf Mal in Kopf und Körper ("Heute" berichtete).

Wolfgang Blaschitz: "Er hadert mit dem Schicksal, sieht sich selbst als tüchtiger Arbeiter, der von der eigenen Familie zunehmend angefeindet wurde. Vor allem die böse Schwiegermutter spielt eine zentrale Rolle. Seine Gattin soll aufgehetzt worden sein."

Zum Mord selbst sagt der Advokat: "Bei der letzten Aussprache brannten die Sicherungen bei ihm völlig durch. Doch er bereut sein Verbrechen, würde es gerne rückgängig machen."

(Lie)