Welt

Appell der Ärzte in Aleppo: "Patienten sterben qualv...

Heute Redaktion
Teilen

In einem verzweifelten Appell haben sich die letzten noch verbliebenen Ärzte im umkämpften Aleppo an die Weltgemeinschaft und US-Präsident Barack Obama gewandt. Kampfhandlungen, Kriegsverbrechen, Hunger und Krankheiten würden bald Tausende in Aleppo eingeschlossene Menschen das Leben kosten, falls die USA nicht intervenieren würden. Die Zustände in der seit Monaten erbittert umkämpften Metropole sind katastrophal, Hilfe gelangt so gut wie nicht hinein.

In einem verzweifelten Appell haben sich die letzten noch verbliebenen Ärzte an die Weltgemeinschaft und US-Präsident Barack Obama gewandt. Kampfhandlungen, Kriegsverbrechen, Hunger und Krankheiten würden bald Tausende in Aleppo eingeschlossene Menschen das Leben kosten, falls die USA nicht intervenieren würden. Die Zustände in der seit Monaten erbittert umkämpften Metropole sind katastrophal, Hilfe gelangt so gut wie nicht hinein.

"Uns helfen nun keine Tränen mehr, kein Mitleid und nicht einmal Gebete", schreiben 15 der noch 35 Ärzte im östlichen Teil der Stadt in einem offenen Brief an US-Präsident Obama. Die Lage der wenigen noch funktionierenden Krankenhäuser sei desolat. Immer wieder wurden sie in den vergangenen Wochen gezielt bombardiert.

Täglich strömen hunderte Verletzte dorthin, die Medikamente gehen allerdings ebenso zur Neige wie Nahrung und Wasser. Es droht tausendfaches Sterben durch Krankheiten, Hunger und Bomben. Neben Fassbomben sollen Helikopter der syrischen Luftwaffe von Diktator Baschar al-Assad zuletzt auch Giftgas eingesetzt haben. Fotos zeigen Menschen mit Chlorgasvergiftungen in Krankenhäusern. Eine Mutter mit ihren zwei Kindern sei daran gestorben, hieß es am Donnerstag.

"Müssen Kinder sterben lassen"

"Was uns als Ärzte am meisten schmerzt, ist, dass wir Entscheidungen darüber treffen müssen, wer weiterleben soll und wer stirbt", heißt es in dem offenen Brief. "Manchmal werden kleine Kinder bei uns eingeliefert, die so schwere Verletzungen haben, dass wir jene vorziehen müssen, die bessere Überlebenschancen haben." Als Ärzte hätten sie miterleben müssen, "wie zahllose Patienten, Freunde und Kollegen gewaltsame und qualvolle Tode starben", schildern sie.

Inständig flehten sie US-Präsident Obama an, einzugreifen und das Morden zu beenden. Russland, das den Diktator Assad militärisch stützt und Aleppo aus der Luft bombardiert, hatte zuletzt eine tägliche dreistündige Waffenruhe angeboten. Das sei viel zu kurz, um genug Hilfsgüter in die Stadt zu bringen, beklagen Hilfsorganisationen.

Aleppo ist die größte Stadt im Norden Syriens. Seit dem Jahr 2012 ist die Stadt zwischen Rebellengruppen - darunter auch zahlreiche islamistische Milizen - erbittert umkämpft. Die Truppen des Regimes von Baschar al-Assad halten den Westen der Stadt, Rebellen den Osten. In den vergangenen Monaten erkämpften die Assad-Truppen durch großzügige russische und iranische Militärunterstützung einen Belagerungsring um die Stadt.

Vergangene Woche konnte eine Rebellen-Offensive unter der Führung islamistischer Gruppen wieder einen Korridor zu den rund 300.000 Eingeschlossenen freikämpfen. Doch über die Verbindung kann keine Hilfe in die Stadt, da die Kämpfe zu nah sind. Die Rebellen haben angekündigt, ganz Aleppo erobern zu wollen.