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Apple bezahlt iPhone-Nutzern je 25 Dollar

Apple hat zugegeben, alte iPhone-Modelle absichtlich zu verlangsamen. Nun muss der Konzern Nutzern Geld zahlen.

Heute Redaktion
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Der Rechtsstreit um gedrosselte iPhones scheint sich langsam einem Ende zuzuneigen. Apple ist gewillt, bis zu 500 Millionen Dollar (umgerechnet 448 Millionen Euro) zu bezahlen. Gerichtsdokumente zeigen, dass diesem Entscheid nur noch ein Richter in Kalifornien zustimmen muss. Grund für diese Maßnahme ist, dass Apple 2017 zugab, ältere iPhone-Modelle mittels Software-Updates absichtlich zu verlangsamen.

Der Tech-Konzern behauptete damals, dass dies verhindern solle, dass sich ältere Geräte aufgrund ihrer schwächeren Batterien einfach abschalten. Der Vorwurf lautete allerdings, dass Apple so Kunden zum Kauf eines neuen iPhones verleiten wolle.

iPhone-Besitzer erhalten Geld

In der Folge musste Apple ein neues Software-Update liefern und neue Akkus günstiger anbieten. In Frankreich erklärte sich das Unternehmen laut Behörden vor kurzem bereits bereit, 25 Millionen Euro zu bezahlen.

Nun sollen Besitzer eines iPhones 7 oder eines älteren Modells in den USA jeweils rund 25 Dollar (22,40 Euro) pro Gerät erhalten. Die Summe kann sich aber noch ändern, je nachdem, wie viele Kunden tatsächlich eine Entschädigung verlangen werden.

Gilt nicht für Österreich

Österreichische Apple-Nutzer dürfen allerdings nicht mit einer derartigen Entschädigung rechnen. Wie Martin Steiger, Anwalt und Unternehmer für Recht im digitalen Raum, erklärt, sieht die Rechtslage hierzulande anders aus als in den USA. "Diese sogenannten Sammelklagen, wie wir sie aus den USA kennen, gibt es bei uns nicht", so Steiger. In Österreich ist nur eine spezielle Form der Sammelklage möglich, die die Ansprüche von vielen Betroffenen auf einen einzelnen Kläger und vereint.

Der Kläger verteilt bei einem Erfolg die Summe an die Betroffenen. Die Betroffenen müssen sich allerdings aktiv in die Klage einbringen, haben dadurch aber keinen eigenen Aufwand bei der Beweisführung und meist kein Kostenrisiko. Wer sich von Apple betrogen fühlt, muss hierzulande also alleine gegen den Tech-Konzern klagen, da keine Sammelklage läuft. Das ist bei hohen Verfahrenskosten und Anwaltsgebühren unverhältnismäßig bei einer Erfolgsaussicht auf 22,40 Euro.