Digital

Apple macht mit seiner neuen App auf jugendlich

Filter, Emojis, Spracherkennung: Mit Clips zielt Apple eher auf jüngere Nutzer ab. Was die Software kann, lesen Sie hier.

Heute Redaktion
Teilen

Snapchat hat damit angefangen, Instagram und Facebook sowie jede Menge andere haben kopiert. Jetzt will auch Apple im Spiel mit Filtern, Emojis und kurzen, lustigen Videos eine Rolle spielen. Der iPhone-Hersteller hat dafür eine neue App am Start: Clips.

Die App steht ab sofort kostenlos zum Download bereit. Unter dem Strich sei es eine Art "iMovie für die nächste Generation", resümiert "Theverge.com". Kurz: Mit der App lassen sich Filmchen drehen, aber auch mit Fotos und Videos aus der Mediathek kombinieren. Der so entstandene Mini-Film lässt sich dann mit Text, Filtern oder Titeln ergänzen.

Sprechen statt tippen

Die Bedienung ist einigermaßen simpel, jedoch nicht immer ganz selbsterklärend. Deshalb leistet Apple Hilfestellung und hat oben rechts ein Fragezeichensymbol eingebettet. Das "Wall Street Journal" titelt darum auch: "So spaßig wie Snapchat, wenn man einmal kapiert hat, wie die App funktioniert".

Im Zentrum steht ein unübersehbarer roter Aufnahmeknopf, mit dem sich neue Filme aufnehmen lassen. Spannend ist die Funktion, die einen gesprochenen Text sogleich in Schrift verwandelt. Die funktioniert mithilfe von Spracherkennung. So kann man einfach drauflosreden und muss den Text nicht mühsam eintippen. Im Test funktionierte das auf Hochdeutsch ganz gut. Apple nennt die Funktion "Live Titles".

Systemvoraussetzungen
Die App Clips ist Besitzern von Apple-Geräten vorbehalten. Sie läuft auf dem neuen iPad und allen iPad-Air- und iPad-Pro-Modellen, sowie auf dem iPad Mini 2 und iPhones (ab dem iPhone 5S). Voraussetzung für die Installation ist iOS 10.3. Hier geht es zum Download.

Quelle: Apple

Wo sind die Emojis?

Bei den Filtern stehen bekannte Optionen zur Auswahl. So lassen sich Filme beispielsweise mit einer Art Comic-Look überlagern. Das erinnert an die – im Jahr 2016 – beliebte Filter-App Prisma. Bei der Emoji-Auswahl war Apple knausrig. So steht hier nicht die ganze Palette zur Verfügung. Das "WSJ" konnte die App schon länger testen. Sein Fazit: "Eine Art Disney World für Videobearbeitung."

Mit Clips lassen sich Filme mit einer maximalen Länge von bis zu einer Stunde fabrizieren. Die Ausgabe erfolgt im quadratischen Format. Die mit Clips erstellten Filmchen sind primär für soziale Netzwerke gedacht.



Quelle: Apple

"Das nächste Myspace"

Allerdings gibt es noch Spielraum nach oben. Ein etwa 20 Sekunden langer Clip dauert in der Bearbeitung etwas länger als eine halbe Stunde. Der Akku sinkt während dieser Zeit um gut 20 Prozent.

Bei den Nutzern selbst scheint die App bisher gemischte Gefühle auszulösen. Im App Store gibt es sowohl positive Bewertungen wie "Sehr einfach zu bedienen; die Videos sehen toll aus", aber auch eher zynische Kommentare, wie "das nächste Myspace". (tob)