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Arabische Liga holt Beobachter zurück

Heute Redaktion
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Die Arabische Liga zieht Konsequenzen aus der unaufhörlich eskalierenden Gewalt in Syrien. Die Beobachter des Staatenbundes stoppten ihren Einsatz mit sofortiger Wirkung, erklärte die Arabische Liga am Samstag. Die Kontrolleure waren in Syrien selbst angegriffen worden und im Ausland unter massive Kritik geraten, weil während ihres Einsatzes noch mehr Blut im Machtkampf zwischen dem Lager Präsident Bashar Al-Assads und dessen Gegnern vergossen wurde. Erst am Samstag berichteten Regierungsgegner von einem grausigen Fund in Hama, wo Assads Truppen in der vergangenen Woche massenhaft Kritiker festgenommen hatten: Die Leichen von 17 Häftlingen seien gefunden worden - die meisten mit Kopfschüssen und an den Beinen mit Eisenketten gefesselt.

Die Arabische Liga zieht Konsequenzen aus der unaufhörlich eskalierenden Gewalt in Syrien. Die Beobachter des Staatenbundes stoppten ihren Einsatz mit sofortiger Wirkung, erklärte die Arabische Liga am Samstag. Die Kontrolleure waren in Syrien selbst angegriffen worden und im Ausland unter massive Kritik geraten, weil während ihres Einsatzes noch mehr Blut im Machtkampf zwischen dem Lager Präsident Bashar Al-Assads und dessen Gegnern vergossen wurde.

Erst am Samstag berichteten Regierungsgegner von einem grausigen Fund in Hama, wo Assads Truppen in der vergangenen Woche massenhaft Kritiker festgenommen hatten: Die Leichen von 17 Häftlingen seien gefunden worden - die meisten mit Kopfschüssen und an den Beinen mit Eisenketten gefesselt.

Die Arabische Liga wolle die Arbeit der Beobachter aussetzen, bis das Thema im Rat des Staatenbunds erörtert worden sei, erklärte das Generalsekretariat der Liga. Aus deren Kreisen war zuvor verlautet, dass die Beobachter selbst zunächst in Syrien bleiben sollten.

5000 Tote seit Dezember

Der Chef des Einsatzes, Adnan al-Chodeir, betonte, die Liga werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit der Beobachter zu gewährleisten. Die Regierung in Damaskus geht seit fast einem Jahr gewaltsam gegen Demonstranten vor, die den Rücktritt von Assad fordern.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) vom Dezember sind dabei mehr als 5000 Menschen ums Leben gekommen. Inzwischen hätten sie den Überblick über die Zahl der Todesopfer verloren, räumten die UN jüngst ein. Die syrische Führung spricht von 2000 Toten, bei denen es sich vor allem um Angehörige der Sicherheitskräfte handeln soll. "Sie wurden regelrecht hingerichtet", sagte einer der Assad-Kritiker in Bezug auf die in Hama gefundenen Toten.

Angeblich Leichen auf den Straßen Hamas

Dies sei als eine Warnung zu verstehen, den Widerstand aufzugeben. Die Leichen der Häftlinge waren einem anderen Regierungsgegner zufolge am Donnerstagabend in fünf verschiedenen Vierteln der Stadt auf die Straßen geworfen worden. Sie seien an den Händen mit Plastikschnüren gefesselt gewesen, einige von ihnen auch mit Eisenketten an den Beinen.

In der vergangenen Woche waren Hunderte Assad-Gegner in Hama festgenommen worden, als der Präsident in den Protesthochburgen der Stadt die Sicherheitskräfte massiv gegen seine Kritiker vorgehen ließ. Eine Stellungnahme zu dem Leichenfund gab es von der Regierung nicht, die den Zugang der unabhängiger Medien stark beschneidet. Auch andernorts in Syrien kam es Regierungsgegnern zufolge zu neuen Konflikten, bei denen mehrere Menschen starben.

Türkei will Rückzug Assads

Im Ringen um ein Ende des Blutvergießens drang die Türkei vor einem Treffen mit den arabischen Staaten am Samstag auf einen Rückzug Assads. Die Türkei forderte den Präsidenten auf, sich der Forderung der Arabischen Liga zu beugen und die Macht abzugeben. "Wir stehen auf der Seite des syrischen Volkes und ihrer rechtmäßigen Forderungen", zitierte eine Zeitung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den türkischen Präsidenten Abdullah Gül.

APA/red.