Arbeitnehmer sind pro Jahr rund 13 Tage im Krankenstand

Laut Fehlzeitenreport von Wifo und Hauptverband fielen 2015 Beschäftigte im Schnitt 12,7 Tage aus. Grund für das Plus gegenüber 2014 (12,3 Tage) war eine Grippewelle.

Der Spitzenwert, 17,4 Tage, stammt aus 1980. Hauptursachen für Krankenstände: Atemwegsinfekte (22 Prozent der Fehlzeiten), Muskel-Skelett-System (21 Prozent), Verletzungen und Vergiftungen (16 Prozent), psychische

Probleme (9 Prozent).

Die Zahl der Krankenstände ist im Vergleich mit den 80er-Jahren niedrig. Das ist vor allem auf erfolgreiche Vorsorgemaßnahmen und die geringe Zahl von Arbeitsunfällen zurückzuführen. Psychische Erkrankungen werden in den letzten Jahre häufiger - auch weil die Sensibilisierung für dieses Thema gestiegen ist.

Plus bei Kurzzeit

Ein Plus gibt es im Jahr 2015 bei den Kurzzeitkrankenständen. 39 Prozent aller Krankenstände dauern weniger als vier Tage. Statistisch auffällig ist, dass Frauen öfter krank sind als Männer. Thomas Leoni, Arbeitsmarktexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts, erklärt auf "Ö1": "Vor allem Frauen mit Familie, also mit Kindern, sind häufiger krank. Hier kommt sicher die Doppelbelastung zu tragen, es spielt aber auch eine Rolle, dass Frauen ein anderes Gesundheitsbewusstsein  haben und eher den Arzt aufsuchen als Männer."

Und auch, dass Frauen eher dort arbeiten, wo es mehr Krankenstände gibt, nämlich im personenbezogenen Dienstleistungssektor. Ältere Arbeitnehmer sind hingegen nicht öfter, aber dann länger krank.