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Arbeitszeit soll flexibler werden

Heute Redaktion
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Bild: AK Wien

Diese Woche werden die Verhandlungen über die Arbeitszeitflexibilisierung neu aufgerollt. Die Unternehmer fordern, dass die tägliche Arbeitszeit bei Großaufträgen von zehn auf bis zu zwölf Stunden ausgeweitet werden, und das, ohne Überstunden zahlen zu müssen. Arbeiter und Gewerkschaft sind dagegen. Der Präsident der Arbeiterkammer (AK), Rudolf Kaske, warnte im Ö1-Morgenjournal am Montag vor "massiven Verlusten für die Arbeitnehmer".

Diese Woche werden die Verhandlungen über die Arbeitszeitflexibilisierung neu aufgerollt. Die Unternehmer fordern, dass die tägliche Arbeitszeit bei Großaufträgen von zehn auf bis zu zwölf Stunden ausgeweitet werden, und das, ohne Überstunden zahlen zu müssen. Arbeiter und Gewerkschaft sind dagegen. Der Präsident der Arbeiterkammer (AK), Rudolf Kaske, warnte im Ö1-Morgenjournal am Montag vor "massiven Verlusten für die Arbeitnehmer".

Derzeit machten die Arbeitnehmer 200 Mio. Überstunden, rechnete Kaske im Ö1-Morgenjournal vor. Fallen die Überstundenzuschläge weg, bedeutete das einen Einkommensverlust von 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro für die Arbeitnehmer. Das würde auch der Wirtschaft schaden, da die Arbeitnehmer Kaufkraft verlieren würden.

Die Arbeitszeiten seien schon jetzt sehr flexibel, so Kaske. Dass Aufträge nicht erledigt werden könnten, glaubt der AK-Präsident nicht. Die Flexibilisierung sei "kein Wunschkonzert der Arbeitgeber", Beschäftigte müssten weiterhin etwa genug Ruhezeiten haben.

"Genug Verhandlungsmasse"

Für die anstehenden Verhandlungen über die Flexibilisierung der Arbeitszeit, die die Regierung an die Sozialpartner ausgelagert hat, ist Kaske dennoch zuversichtlich. Es gebe genug Verhandlungsmasse. Kaske erinnerte daran, dass die AK etwa ein Qualifizierungsgeld bzw. eine Qualifizierungswoche vorgeschlagen habe.

Leitl will "Wahlfreiheit"

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl warnt in der Debatte davor, dass zu starre Regeln in diesem Bereich den Wirtschaftsstandort Österreich beschädigen könnten. Die 1,5 Milliarden Euro Einkommensverlust für Arbeitnehmer, sollten Überstunden-Zuschläge wegfallen, könne er rechnerisch nicht nachvollziehen, so Leitl im Ö1-Mittagsjournal.

Man könnte ja auch sagen, dass viele Jobs auf dem Spiel stünden und die Firmen auch durch einen höheren Mindestlohn belastet würden. Leitl wies darauf hin, dass viele Beschäftigte "Wahlfreiheit" wollten - zwischen mehr Freizeit und mehr Geld.