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Archäologen entdecken 1.700 Jahre altes Brettspiel

Spektakuläre Entdeckung im Westen Norwegens: Archäologen fanden ein antikes Brettspiel, dessen Würfel aus menschlichen Knochen bestanden.

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Das Brettspiel aus der römischen Eisenzeit wurden mit länglichen Würfeln aus Menschen-Knochen und 18 Spielfiguren in Kreis-Form gespielt.
Das Brettspiel aus der römischen Eisenzeit wurden mit länglichen Würfeln aus Menschen-Knochen und 18 Spielfiguren in Kreis-Form gespielt.
Universitätsmuseum Bergen

In einem Grabhügel bei Ylre Fosse in Norwegen haben Archäologen des Universitätsmuseums Bergen ein komplettes, 1.700 Jahre altes römisches Brettspiel samt Würfeln aus Knochen entdeckt. Es gelang ihnen auch, die Spielregeln zu rekonstruieren.

Militärisches Strategiespiel für zwei Spieler

Bei dem Spiel handelt es sich um ein militärisches Strategiespiel, das für zwei Spieler konzipiert war und mit Spielsteinen wie auch mit Würfeln aus Menschen-Knochen gespielt wurde. Die Würfel sind länglich. Die Spielfiguren bestehen aus 18 kreisförmigen Marken. In dem die Spielfiguren die gegnerischen der anderen Farbe am Spielfeld umzingeln, können sie diese hinauswerfen. In einigen Spielvarianten gibt es einen „dux“ (deutsch: Führer), der sich durch eine besondere Spielstärke auszeichnet. Zahlensymbole sind in Form von Kreisen auf den Würfeln eingraviert. In der römischen Eisenzeit wurden bereits Schach- und Backgammon-artige Spiele mit ähnlichen Würfeln entdeckt. Sie tauften das Spiel auf den Namen „Ludus latrunculorum“.

Das militärische Strategiespiel ist komplett erhalten.
Das militärische Strategiespiel ist komplett erhalten.
Universitätsmuseum Bergen

Grabbeigaben lassen auf hohen sozialen Status schließen

Ein Spiel zu finden, dass fast 2.000 Jahre alt ist, sei unglaublich faszinierend. „Die Menschen von damals waren uns sehr ähnlich,“ so Historiker Morten Ramstad gegenüber norwegischen Medien. „Dies sind Statusobjekte, die vom Kontakt mit dem Römischen Reich zeugen, wo man sich schon damals in gehobenen Kreisen gerne mit Brettspielen vergnügte.“

Daneben wurden weitere Grabbeigaben, wie Keramik, Knochenfragmente und Kunstwerke aus Bronze und Glas, entdeckt, die darauf schließen lassen, dass der Besitzer eine Person höheren Status in der nordischen Gesellschaft gewesen sein könnte.

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